http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2017/0253
Georg Schrott
Abb. 1: Tractus-Karte
von dem Münsterthal
Nr. 1 (Ausschnitt);
deutlich sichtbar sind
drei Terrassenebenen
und die vor der
Orangerie (darin ist
die Nr. 3 eingetragen)
endende Garten-
Hauptachse
des Benediktinerstifts im ostwestlich verlaufenden Tal des
Ettenbachs am Fuße von rund 250 Meter hohen Schwarzwald
-Bergen bot nämlich nur wenig Spielräume für eine
raumgreifende Flächengestaltung. Ein ursprünglich geplanter
Barockgarten, der östlich der Klostertrakte deren Linien und
rechte Winkel aufnahm und der von der im Ostteil gelegenen
Prälatur aus eine ästhetische reizvolle und repräsentative
Blickachse geboten hätte (s. Abb. 2), musste offenbar verworfen
werden. Stattdessen wurde südöstlich des Vorplatzes auf
der anderen Bachseite ein vieleckiges, terrassiertes Areal mit
asymmetrischen Umrissen angelegt. Dessen Hauptachse war
ausgerechnet auf klösterliche Nebengebäude ausgerichtet,
doch immerhin war es nur ein kurzer Weg vom klösterlichen
Haupteingang und der Prälatur bis zum Gartentor21, und
jeder, der auf der Landstraße das Klostergelände durchquerte,
konnte einen Blick auf den Garten und das Orangeriegebäude
werfen.
Dieses war nämlich als Point de vue der Gartenachse angelegt
und stand auf dem oberen, südlichen Plateau der Anlage.
Das bedeutete allerdings, dass sich die gärtnerisch wichtige
Haupt-Gebäudefront von Kloster und Garten ab- und der südlichen
Gartenmauer zuwandte. Dem Betrachter zeigte sich dagegen
die durch Freitreppe und Portal repräsentativ gestaltete
nordnordwestliche Fassade.
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