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Georg Schrott
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Abb. 3:
Der Grundriss
der ehemaligen
Orangerie "
schwungener Front von ca. vier Metern Breite und knapp drei
Metern Tiefe, abgesichert durch ein schmiedeeisernes Geländer
,24 erschloss den Zutritt zum Gebäude.
Als einziger Zugang wäre eine so hohe Treppe höchst unpraktisch
gewesen, denn man hätte im Frühling und Herbst
die schweren Kübelpflanzen darüber transportieren müssen.
Doch die Orangerie war auch an beiden Schmalseiten durch
Türen von etwa fünf Schuh Breite erschlossen, sodass man die
Bäumchen bequem hinein- und hinausbringen konnte. Eine
Ansicht des Klosters (s. Abb. 4) legt nahe, dass zumindest ein
Teil der Orangeriepflanzen jeweils seitlich der Winterung zur
Aufstellung kamen.
Der Saal wurde mittels zweier Öfen geheizt. Sie standen einander
nicht symmetrisch gegenüber, sondern waren diagonal
an der nördlichen West- und an der südlichen Ostwand angeordnet
. Dies sorgte für eine maximale Gleichmäßigkeit der
Wärmeverteilung. Bedient wurden sie von den Nebenräumen
aus. Im westlichen Nebenraum ist außerdem eine 24-stufige
Treppe eingezeichnet, die zum Dachboden führte. Im Winter
erfüllten die Abseiten auch eine schützende Windfang-Funktion
: Wer sie betrat, konnte die Außentür schließen, bevor er
die Tür zum Saal öffnete. Die Pflanzen blieben so vor eisiger
Zugluft verschont.
Befenstert war nicht nur die Süd-, sondern - als die repräsentative
, dem Kloster zugewandte Schauseite - auch die Nordfront
, eine eher unwirtschaftliche Lösung, da dadurch der Be-
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