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Ralf Bernd Herden
2.2 Joseph Freiherr von Lassolaye
Er hieß mit vollem Namen Josephus Valerius Ignatius Antonius
Johannes Nepomuk und wurde am 04. April 1746 geboren. Er
war bereits 1792 Obervogt des Oberamtes Eberstein zu Gernsbach
- also in den Fußstapfen seines Vaters - 1805 Landvogt,
1809 Direktor des Murgkreises.21 Der großherzoglich badische
Staatsrat (1813) und Kreisdirektor zu Rastatt22 verstarb am
22. März 182323 bzw. 25. März 182324 in Rastatt. Er hatte noch
im Jahre 1818 in Ehren sein fünfzigjähriges Dienstjubiläum
feiern dürfen. Er und sein Familienzweig scheinen die absolut
seriöse Richtung des Hauses darzustellen.
2.2.1 Carl Felix Freiherr von Lassolaye
Der spätere General und die „herrschende graue Eminenz"
am Hofe Badens wurde geboren am 19. Oktober 1784 als Sohn
des Staatsrates und Kreisdirektors Joseph Freiherr von Lassol-
laye. Er durchlief eine glänzende militärische Karriere: Junker
(1800), Secondeleutnant im Regiment Churprinz (1803), im
folgenden Jahr zur Artillerie versetzt, 1805 Premierleutnant,
1807 Stabskapitän und Ritter des Karl-Friedrich-Verdienstordens
, 1809 wirklicher Kapitän und Kommandeur des Karl-
Friedrich-Verdienstordens, 1810 Offizier der französischen
Ehrenlegion, 1812 Major, 1814 Oberstleutnant, 1816 Kommandeur
des Ordens vom Zähringer Löwen, 1823 Oberst und
Kommandeur der Artillerie-Brigade, 1832 Kommandeur-
Kreuz des Zähringer Löwen-Ordens mit Eichenlaub, aufgestiegen
bis zum Generalmajor der Artillerie (1837). War nicht nur
von 1835 bis 1838 „Mitglied des Kriegsministeriums", sondern
begleitete auch den Markgrafen (und späteren Großherzog
) Leopold im Jahre 1826 auf seine Reisen nach Berlin und
St. Petersburg.
Neben zahlreichen anderen Auszeichnungen erhielt er im
Jahre 1840 das Großkreuz des Zähringer Löwen mit Eichenlaub
.25 1842 wurde er Kommandeur des kurhessischen Löwens
I. Klasse, sowie Kommandeur der französischen Ehrenlegion.
1845 Generalleutnant und General-Adjutant.26 Er war später
vermählt mit Maria de Uria y Alcedo, der (erst später!) verwitweten
Frau von Sarachaga. Diese Beziehung verdient nachfolgend
eigene Erwähnung und Darstellung.
Als Oberstleutnant tat sich Lassolaye dadurch hervor, dass
er am 13. Februar 1814 mehrere Haubitzenschüsse auf die Stadt
Straßburg abgeben ließ. Mehrere Geschosse gingen am Fuß der
Wälle nieder, drei drangen in die Kronenburger Straße ein. Jedoch
war nur eines der Geschosse zerplatzt, glücklicherweise,
ohne ein Unglück zu verursachen.27
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