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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
97. Jahresband.2017
Seite: 285
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_ 285

Fotos im Krieg - die Abbildungen in der Zeitung
„Der Kinzigtäler" 1914

Andreas Morgenstern

Den Ersten Weltkrieg begleiteten propagandistisch zahlreiche
Fotos. Sie sollten einen bildlichen Eindruck der Ereignisse ins
Deutsche Reich, auch ins Kinzigtal vermitteln. Für die politische
und militärische Führung des Kaiserreichs war dies sehr
wertvoll, da das moderne Medium Foto im frühen 20. Jahrhundert
reges Interesse beim Publikum hervorrief und Zustimmung
versprach. Die Gründe für die Faszination Fotografie
sind leicht zu beschreiben, deuten allerdings auch gleich auf
die Problematik hin: Fotos versprechen Echtheit.1 Für den Rezi-
pienten entsteht so der Eindruck, dass das auf dem Foto festgehaltene
Ereignis so wie abgebildet auch gewesen sein muss. Das
ist der Unterschied zu einem gemalten Bild, bei dem der Künstler
nach seinen eigenen Vorstellungen oder Vorgaben das
Thema gestaltet, sozusagen ausmalen kann. Bei einem Foto
klickt der Fotograf dagegen nur auf den Auslöser, anschließend
ist ein Moment festgehalten. Und dieses Bild lässt sich dann
überallhin verbreiten - so bekommen wir alle im wahrsten
Wortsinn Einblick in bestimmte Ereignisse weit weg von unserem
Lebensumfeld.

Da das Foto einen authentischen Eindruck verspricht, befördert
es die Auseinandersetzung mit dem Motiv, d. h. es schafft
mehr Nähe als die offensichtlich von Menschenhand geschaffene
Zeichnung. Dass diese manipulieren kann, war den Rezi-
pienten auch schon vor 100 Jahren klar, doch für die Fotografie
galt vielfach die Idealvorstellung, dass sich „das Licht nicht
irren" kann.2 Das erhöhte die Glaubwürdigkeit der Fotografie
und damit die Glaubwürdigkeit des übermittelten Eindrucks.
Der Erste Weltkrieg wurde daher medial durch Fotos bewusst
nicht allein begleitet, sondern oft auch mitbegründet.3 Daher
sollen in diesem Beitrag die im ersten Jahr des Ersten Weltkriegs
abgedruckten Bilder aus dem „Kinzigtäler" als Mittel der
Propaganda betrachtet werden. Wer bei seiner täglichen Zeitungslektüre
dem Medium ausgesetzt war, sollte mit dem Foto
im Sinne einer den Krieg befürwortenden Propaganda beein-
flusst werden.

Für die in der Wolf acher Tageszeitung „Der Kinzigtäler"
1914 abgedruckten Fotografien verspricht die Auseinandersetzung
eine Antwort auf die Frage zu bieten, warum die Men-


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