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Andreas Morgenstern
Abb. 2:
Themenfelder der
Fotografien vor
Kriegsbeginn 1914.
Monat
Politik
Militär
Regionales
Vermischtes
Gesamt
Januar
4
8
12
Februar
4
1
11
16
März
2
1
1
13
17
April
5
3
13
21
Mai
2
2
16
20
Juni
6
2
16
24
Juli
10
4
1
7
22
Abb. 3:
Themenfelder der
Fotografien nach
Kriegsbeginn 1914.
Monat
Politik
Militär
Regionales
Vermischtes
Gesamt
August
4
16
2
22
September
3
14
2
19
Oktober
3
20
23
November
1
15
16
Dezember
2
15
1
18
den kämpfenden Soldaten hätte er den schützenden Graben
verlassen müssen, um einen Blick auf das Geschehen zu erhalten
. Die verbreiteten Bilder zeigten daher kein tatsächliches
Kampfgeschehen. Stattdessen stammten Porträts von früheren
Anlässen wie Militärparaden; neu erstellte Fotografien waren
fern der Front komponiert. Die dargestellten Personen wurden
entsprechend drapiert, mussten stillhalten. Diese Bilder, mit
ihrer gewollten und zugleich verdrehten Aussagekraft, bestimmen
aber bis heute unser Bild des Ersten Weltkriegs mit.
Diese grundlegenden Befunde gelten auch für die Bildauswahl
im „Kinzigtäler" im Kriegshalbjahr 1914. Davon ausgehend
verspricht die Bildanalyse Aufschluss darüber, welche
scheinbar authentischen Eindrücke des Kriegs die Zeitung in
den mittleren Schwarzwald brachte. Zu bedenken ist dabei die
klassische Aufgabe des Bilds, wie sie auch noch heute gilt:
Klischees ansprechen, Gefährlichkeit von etwas oder jemandem
betonen, Saboteure bzw. Verräter anklagen, Helden mit
einem „Glorienschein" versehen. Solche aussagekräftigen Bilder
haben dann die Macht, als Schlüsselbilder, als „Bildikone" eine
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