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Fotos im Krieg - die Abbildungen in der Zeitung „Der Kinzigtäler" 1914 293
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28. November 1914.
Zeitung mit ihren Heimatnachrichten beschreibt er den erfolg- Abb. 10:
reichen Kampf gegen tapfer kämpfende Engländer, deren _ Pe1KilJz^^1}
„schwere Schiffsgeschütze" zu schaffen machen würden. Der
einfache Soldat war wohl gegenüber den Todesmaschinen
nicht chancenlos.
Am 18. November bekamen die Leser ein „Scheingeschütz"
präsentiert (Abb. 10). Ein umgebautes Holzfass sollte die Angreifer
von den wahren Stellungen und Waffen ablenken. Deutschland
kämpfte offensichtlich mit Witz und Sinn für Ressourcenschonung
, vor allem aber mit Erfindungsreichem. Die Botschaft
war wohl: Auf solche aufgeweckten Soldaten, wie den
hier posierenden, kann sich die Heimat beruhigt verlassen.
2. Patriotismusförderung
Hierzu wurden weit weniger Motive abgebildet. Krieg erzeugt
keine allgemeine und länger anhaltende Freude. Entsprechende
Gefühlsaufwallungen äußerten sich damit bestenfalls
kurzfristig. Außerdem galten reine Propagandabilder von Front
und Heimat rasch als unglaubwürdig, die Menschen sahen und
hörten doch genug vom Leid des Kriegs. Konnte Begeisterung
aber nicht erzeugt oder wenigstens konserviert werden, dann
wurde wenigstens an ein tatsächlich vorhandenes Grundgefühl
der Anhänglichkeit an die herrschenden Monarchen appelliert
.
Ausgewählt habe ich dazu drei Bilder. Zunächst Kaiser Wilhelm
II. eine Woche nach Kriegsbeginn am 9. August, schneidig
in Uniform, als zöge er gleich selbst an die Front, anlässlich der
neuerlichen Vergabe des Eisernen Kreuzes. Eingerahmt war er
von verschiedenen Eisernen Kreuzen (Abb. 11). Die Jahreszah-
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