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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
97. Jahresband.2017
Seite: 295
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Fotos im Krieg - die Abbildungen in der Zeitung „Der Kinzigtäler" 1914 295

len in den beiden unten hervorgehobenen erinnerten an die
gewonnenen Schlachten gegen Frankreich 1813 (Völkerschlacht
bei Leipzig) und 1870/71 (Deutsch-Französischer Krieg). Dann
gab es natürlich ein Bild jubelnder Soldaten auf dem Weg an die
Front (Abb. 12). Am 14. August handelte es sich um Österreicher
mit nicht genau beschriebenem Ziel. Es blieb bei diesem einen
Motiv jubelnder Soldaten - dagegen nehmen diese für uns eine
Schlüsselfunktion zur Symbolisierung des sogenannten „Augusterlebnisses
" ein.9 So oft und viel wurde damals aber gar
nicht gejubelt. Sorge und Zweifel waren dafür viel zu verbreitet.
So musste ein solches Bild sein - besonders glaubwürdig war es
aber nicht, selbst wenn es sich um ein Foto einer mit Deutschland
verbündeten Armee handelte. Und noch ein drittes Bild,
abgebildet am 30. Dezember, sei hier erwähnt. 1914 war vorbei,
hatte aber keinen Frieden gebracht (Abb. 13). Der war nun auf
das nächste Jahr verschoben - natürlich dank des Sieges der
deutsch-österreichischen Waffenbrüderschaft. Oben sind die
Soldaten beider Armeen mit modernen Waffen und Fahnen
schwenkend auf einem Podest zu sehen. Das Motiv erinnert an
ein römisch geprägtes Denkmal. Der Soldat stand so schon jetzt
heroisch erhöht und wies auf ein wohl glänzendes, Sieg bringendes
, zumindest aber auf ein Jahr 1915 hin, dem mit Selbst-
bewusstsein entgegengeblickt werden durfte.

3. Kriegsgeschehen

Die Darstellung des Kriegs erlaubte die damalige Technik nicht.
Die Aufnahmen waren dem technischen Standard entsprechend
gestellt oder eben hinter der Front aufgenommen. Als
erstes hervorgehoben sei ein Bild der Eroberer von Lüttich vom
12. August (Abb. 14). Offiziere, ordentlich aufgestellt - ohne
Kriegsgeschehen und auch ohne einfache Soldaten. Zu sehen
ist General Otto von Emmich (markiert mit einem „x") in Galauniform
mit seinen Orden, also wohl bei einer Parade. Übrigens
war er laut Bildtext „der Sieger von Lüttich". Die letztlich
den Ausschlag gebenden einfachen Soldaten fanden bei dieser
Heldenverehrung keine Erwähnung. Man hätte dieses Motiv
eigentlich auch dem Bereich Patriotismus zuordnen können;
nicht nur hier sind die Grenzen bei der Zuordnung fließend.

Die deutsche Berichterstattung vereinfachte, dass der Krieg
weitgehend außerhalb des Reichs geführt wurde (Abb. 15). So
gehörten auch zwei Bilder von Paris im Luftkrieg dazu - einmal
die französischen Vorbereitungen und wohl auch Ängste
(26. September), einmal deutsche Flieger über Paris am 2. Oktober
(Abb. 16). Diese Flieger sind aber nur in der Bildunterschrift


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