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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
97. Jahresband.2017
Seite: 298
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298 Andreas Morgenstern

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Abb. 18:

Der Kinzigtäler,

3. Oktober 1914.

4. Zerstörungen

Thema des Herbstes 1914 war die Zerstörung des flämischen
Löwen - aus den Deutschen wurden in der alliierten Presse
unmenschliche, Zivilisation verachtende Hunnen.10 Ein Propagandaschlag
, von dem sich das Reich während des Krieges nie
erholen sollte und der dann auch Auswirkung auf die Härte des
Versailler Vertrags hatte.11 Erstmals kam es zu Zerstörung von
Kulturgut und zu zivilen Opfern - ein bis dahin zumindest
offizielles Tabu. Davon gab es natürlich in einer deutschen Zeitung
nichts zu sehen. Im Gegenteil wurde eine Fotografie aus
dem ebenfalls belgischen Gent präsentiert. Die Aufnahme
wurde am 16. September abgedruckt - und zeigt ein intaktes
historisches Stadtgebiet mit Zivilisten auf der Straße (Abb. 19).
Gent war weitgehend kampflos überlassen worden, die Deutschen
übernahmen die Stadt in ihrer Schönheit. Keinerlei Ähnlichkeit
mit den Behauptungen von deutscher Kulturbarbarei
rund um die Ereignisse in Löwen im August, wo Widerstand
geleistet worden war. Die Botschaft: Auch unter der Besatzung
ging das Leben seinen gewohnten, ja sogar idyllischen Gang.
Eine geschickte Bildauswahl.

Fotografien der Schäden blieben aber nicht völlig ungezeigt.
Die beiden einzigen Ruinenbilder des Jahres 1914 offenbaren
am 30. September eine ungenannte Stadt in Ostpreußen (Abb.
20) und am 4. Dezember Dixmuiden in Belgien (Abb. 21). Zunächst
zeigt das Bild aus Ostpreußen vor einer Ruine das sich
wieder normalisierende Leben nach der Zurückschlagung des
russischen Vormarschs. Eigentlich war diese russische Eroberung
im Osten das Ergebnis einer katastrophalen Planung. Der
Vormarsch des östlichen Gegners war weit schneller als erwar-


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