Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
97. Jahresband.2017
Seite: 317
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Das Jugendtreffen 1930 auf dem Sohlberg

Das zweisprachig abgefasste Einladungsschreiben war mit
Abbildungen der Jugendherberge, des spätgotischen Altars der
Lautenbacher Kirche und einem Panoramabild mit dem Ausblick
vom Sohlberg auf die Rheinebene versehen. Der Flyer
enthielt Informationen über Anfahrtsmöglichkeiten, Programm
und Aufenthaltskosten. Neben einer Teilnahmegebühr
von 5 RM waren für Verpflegung 1,25 RM täglich und für die
Übernachtung zwischen 0,15 RM (Zelt), 0,30 RM (Schlafsaal)
und 0,60 RM (Einzelzimmer) zu entrichten. Die „Deutsche
Akademisch-Pädagogische Vermittlungsstelle" in Frankreich
unterstützte das Projekt und erreichte, dass den französischen
Teilnehmern die Visagebühren erlassen wurden. Dagegen hatte
der Reichsminister für besetzte Gebiete und Nachfolger Wirths,
Treviranus, eine Bitte des badischen Unterrichtsministeriums
um finanzielle Unterstützung abschlägig beschieden, weil die
Förderung deutsch-französischer Jugendaussprachen „nicht zu
den Aufgaben seines Ressorts" gehöre.16

Frühsport, Nudelsuppe und Lagerfeuer

Zwischen 100 und 140 Jugendliche vorwiegend aus dem akademischen
Milieu fanden sich am 28. Juli bei der Jugendherberge
auf dem Sohlberg ein. Das Treffen stand unter dem Thema:
„Die politische, wirtschaftliche, soziale, kulturelle und religiöse
Lage Deutschlands und die besondere Stellung der jungen
Generation in ihr."17 Durch Vorträge sollte das Wissen über den
Nachbarn vertieft werden. Referenten auf deutscher Seite
waren vorwiegend Wissenschaftler, auf französischer Seite zumeist
Politiker und Journalisten, die ihren „geistigen Mittelpunkt
" im Wochenblatt „Notre Temps" hatten.18

Friedrich Bentmann eröffnete den Reigen der Referate mit
Ausführungen über Frankreich im deutschen und Deutschland
im französischen Geistesleben der Gegenwart.19 Kurt Martin,
Direktor der Karlsruher Kunsthalle sprach über „Die deutsche
Kunst der Gegenwart". Professor Freise aus Dresden führte in
das Wesen und Wirken der modernen Baukunst ein. Über dasselbe
Thema mit Bezug auf Frankreich sprach M. Gaubetrat,
Schüler des französischen Architekten Le Corbusier. Die beiden
Vorträge fanden ihre Ergänzung zwei Tage später durch eine
Tagesexkursion interessierter Teilnehmer zur Weißenhof-Siedlung
nach Stuttgart. Der Heidelberger Literaturwissenschaftler
Adolf von Grolman sprach über deutsche, Guy Crouzet über
französische Gegenwartsliteratur. Der Heidelberger Soziologe
und spätere Mitbegründer der politischen Wissenschaft in der
Bundesrepublik, Arnold Bergstraesser sowie Cecil Mardrus be-


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