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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
97. Jahresband.2017
Seite: 346
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Dorothee Neumaier

meier Anfang Dezember Ebner dringend bat, für die nächste
Zeit keine Mütter mehr nach Nordrach zu schicken.37 Der
Speisesaal sollte frühestens zu Weihnachten fertiggestellt werden
können. Als Ausweichlösung benutzte man den Aufenthaltsraum
, der viel zu klein war, als Speisesaal. Die Säuglingsstation
war auch noch nicht renoviert und eingerichtet, deshalb
mussten einige Zimmer der Wochenstation als Säuglingszimmer
benutzt werden. Im Zuge dessen bat Hagemeier,
die bereits angemeldeten Mütter in einem anderen Heim unterzubringen
. Wie ein handschriftlicher Vermerk auf dem
Dokument zeigt, konnte dieses Anliegen aber nicht erfüllt
werden, obwohl weniger Aufnahmegenehmigungen in der
Zentrale vorlagen.

Im Januar 1943 erbat Hagemeier die Genehmigung, die Entbindungsstation
zusammen mit der Wochenstation in den
vierten Stock38 zu verlegen.39 Der Kreißsaal wurde in das ursprünglich
für die Vorschülerinnen vorgesehene Zimmer gelegt
. Dieses Zimmer war während der Sanatoriumszeit als
Operationssaal geplant, sodass die Anlage eines großen Fensters
sowie Wasserleitungen bereits vorhanden waren. Der bisherige
Kreißsaal sollte gegebenenfalls für die Hebamme als
Wohnzimmer eingerichtet werden. Trotz der Bauschwierigkeiten
während des Krieges wurde dem Antrag am 1. Februar 1943
stattgegeben.40 Die Umbaumaßnahmen zogen sich fast vier
Monate hin. Mitte Mai fehlte im Kreißsaal nur noch die Beleuchtung
, welche aus dem Heim „Taunus" erwartet wurde.41
Der Speiseraum war noch nicht ganz fertig, wurde aber zu
diesem Zeitpunkt bereits benutzt, und im Tagesraum arbeiteten
noch die Handwerker. Die Änderungsmaßnahmen umfass-
ten auch den Park des Heimes: Dort sollten noch Bäume gefällt
werden, was aber aufgrund des Arbeitskräftemangels aufgeschoben
wurde. Wie Verwalter Engber jedoch versicherte, sollten
auch diese Arbeiten in den nächsten Wochen durchgeführt
werden. Die noch fehlenden Einrichtungsgegenstände und
weiteres ärztliches Inventar wurden nach und nach geliefert
sowie vorhandenes Mobiliar, wie beispielsweise der Tisch in
der Milchküche,42 ausgetauscht. Die Fertigstellung des Tagesraumes
konnte jedoch erst im November 1943 erfolgen, als der
Höhere SS- und Polizeiführer Südwest, zu diesem Zeitpunkt
Otto Hofmann, einen Schreiner sowie Möbel zur Verfügung
stellte.43 Seit der Eröffnung des Heimes war über ein Jahr vergangen
, bis das Heim „Schwarzwald" hinsichtlich der ärztlichen
Einrichtung den Vorstellungen des Lebensborn entsprach
.


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