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beit leisten. Das Deutsche Reich und die besetzten Gebiete benötigten
Millionen Arbeitssklaven. Die nachfolgende Schilderung
ist der Zeugenaussage des Emanuel Holländer entnommen
, der 1948 vor der Jewish Historical Commission beschrieb,
was er auf seiner „Reise" von Flossenbürg bis Offenburg erdulden
musste. Mehrere Lager im Osten hatte er zuvor schon kennengelernt
: „Eine große Anzahl SS-Männer erwartete uns mit
großen Reflektoren und Schäferhunden (in Flossenbürg). Sie
waren bis an die Zähne bewaffnet. Entkräftet nahmen wir vor
der Entlausungsanstalt Aufstellung. Peitschenschläge jagten
uns in den Baderaum. Das Duschen dauerte nur 15 Minuten.
Erst gegen Morgen erhielten wir die patschnasse Kleidung zurück
. Wahllos wurden die Sachen zugeworfen. Ohne Socken
und in Holzsandalen trat ich vor den Block. Es war sehr sehr
kalt. ... Unter Schlägen und Fausthieben wurde das Mittagessen
verteilt. Sofort bekamen wir wieder Durchfall. Täglich schlugen
sie mindestens zehn Häftlinge wund. Ununterbrochen trafen
Häftlinge aus allen möglichen evakuierten Lagern ein. Wir
lagen zu fünf bis sechs Mann auf einer Pritsche. An Schlaf war
nicht zu denken. ... Ich wurde zum Steinewegräumen einge-
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