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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
97. Jahresband.2017
Seite: 380
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Günther Fischer

teilt. Dafür gab es täglich einen halben Liter Suppe mehr. Aber
die schwere Arbeit, das mörderische Schlagen und der nicht
nachlassende Durchfall ließen in unserem Kommando täglich
viele Menschen eingehen. In diesem Zustand - es war im Januar
45 - prüfte uns ein Arzt. Ich bekam die Zahl Vz auf die Stirn
gemalt, was „zur Arbeit geeignet" bedeutete. Am nächsten Tag
wurden wir gebadet. Man gab uns neue Häftlingskleidung und
neue Holzschuhe. Dann wurden wir zum Bahnhof Flossenbürg
gebracht und zu je 40 Mann in Waggons verladen. Die Verpflegung
war diesmal reichlich. Die Fahrt dauerte fünf Tage. In
Offenburg bezogen wir Quartier in einer stark beschädigten
Kaserne (Anm. vermutlich Hindenburg-Kaserne) unter. Die
Juden mussten das ausgemauerte Kellergewölbe beziehen. Die
anderen lagerten im Erdgeschoß. Am nächsten Morgen mussten
wir im Innern der Kaserne zum Appell antreten. In fünf Gruppen
teilte man uns ein. Ein Bauzug brachte uns in die Nähe der
zerstörten Bahnanlagen, die wir reparieren mussten. Nicht
einen Augenblick durften wir die Schaufel ruhen lassen. Die
Kapos schlugen auf uns ein und trieben uns an ..Z'1

Anmerkung

1 Josef Kohs, Jüdische Historische Kommission, Tirschenreuth/Opf., 1948

Quellen

Karola Fings, Krieg, Gesellschaft und KZ: Himmlers SS-Baubrigaden, Verlag Ferdinand Schöningh,
Paderborn, 2005

Vertreibung der Juden aus Bukarest. Aus: Mark Mazower, Hitlers Imperium, Europa unter der Herrschaft
des Nationalsozialismus, C.H. Beck, München, 2009

Wolfgang M. Gall, Cornelius Gorka, Dieter Kauß, Quellen in Ortenauer Kommunalarchiven zum
Thema Zwangsarbeit, in: Die Ortenau 82, 2002, S. 634

Internationaler Suchdienst, Große Allee 5-9, 34454 Bad Arolsen

Recherche/Kundenservice < research - clients @its - arolsen.org >

Karteikarte der Gemeinde Steinach, 2.3.3.3. 78108410 ITS Digitales Archiv

Offenburger Tageblatt, „Erinnerungen an einen traurigen Tag", 12.4.2015

GAS IX 17-23 Kriegsgräberfürsorge

Zeitzeugen

Familie Egon Maier, Einet; Familie August Ringwald, Einet; Günter Roth, Ortenberg;
Paul Uhl, Steinach; Maria Kinnast, Steinach

Bemerkung: Das Geburtsjahr ist falsch. 1923 ist richtig. Foto und Bildbearbeitung Werner Kinnast.

Günther Fischer, Schwimmbadstr. 19, 77790 Steinach


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