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Erinnerungskultur in Offenburg: Bilanz und Blick in die Zukunft
Abb. 3: Landesrabbiner
Levinson
bei der Einweihung
der Gedenktafel am
Salmen (1978)
stand die Anbringung einer Gedenktafel an der Außenfassade
des Salmen zum 40. Jahrestag der Novemberpogrome im Jahr
1978, die an beide Entwicklungen erinnert: An die freiheitliche
des Vormärz und zugleich an die Tilgung der freiheitlichen
Rechte im Nationalsozialismus.
Das Forschungsprojekt zur NS-Geschichte, das zwischen
1982 und 1999 von drei Historiker/innen durchgeführt wurde,
schuf die Basis für eine ganze erinnerungspolitische Palette, die
so Breitenwirkung entfalten konnte. Dazu gehören neben den
städtischen Kulturangeboten (Musik, Theater, Film, Erwachsenenbildung
, Museumspädagogik, Schulprojekte, universitäre
Projekte, Privatinitiativen, Veröffentlichungen, Gedenktafeln,
Gedenksteine, Stolpersteine, politische Veranstaltungen, Zeitzeugenveranstaltungen
und Vorträge) auch persönliche Begegnungen
mit Holocaust-Überlebenden und den Angehörigen
Ermordeter, ehemaligen Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen.
Hier seien beispielhaft Heinz Baum, Arnold Lederer, Eva Men-
delsson, Erwin Neu, Hans Oden und Dorothea Siegler-Wiegand
genannt. Sehr viele und wichtige Publikationen über die Geschichte
der Offenburger Juden verfasste Dr. Martin Ruch, 2004
folgte ein stadthistorischer Band von Klaus Eisele und Joachim
Scholtyseck „Offenburg 1919-49". Am 27. Januar 2017 ehrte die
Stadt Offenburg Eva Mendelsson und Dr. Martin Ruch für ihre
Verdienste bei der Aufarbeitung der Verbrechen der NS-Zeit.
Seit inzwischen acht Jahren beschäftigt sich das Stadtarchiv
mit Forschungen zu den lokalen NS-Tätern und Mitläufern.
Daraus entstand 2014 die Initiative, die NS-Belastung von Straßennamen
zu untersuchen. Im Rahmen der Überprüfung der
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