http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2017/0402
Erinnerungskultur in Offenburg: Bilanz und Blick in die Zukunft
Neben den o. g. Veranstaltungen, die der intellektuellen Fundierung
dienen, sind auch große Feste mit Breitenwirkung notwendig
für eine als gemeinsam erlebte Erinnerungskultur. Vor
allem das Freiheitsfest, aber teilweise auch das Internationale
Fest in Offenburg erfüllen diese wichtige Funktion. Sie erreichen
sehr viel mehr Menschen und sie erreichen diese emotional
. Es ist wichtig, dass sie bewusst als Teil der Erinnerungskultur
wahrgenommen werden. Als verbindendes Zeichen für
Demokratie und Freiheit in der Stadtgeschichte hat sich Offenburg
jüngst auf das Symbol einer Schriftrolle für die 13 Forderungen
des Volkes in Baden geeinigt.
Abb. 6: Die erfolgreiche
Theater-Sound-
Video-Installation
„Story Offenburg" von
Annete Müller
Erinnerung braucht beides: Sichtbare Symbole
und authentische Orte
Offenburg hat sich in den vergangenen Jahren immer wieder
deutlich für Werte wie Menschenrechte, Demokratie und Freiheit
ausgesprochen und wird dies auch in Zukunft tun. Allerdings
bedeutet dies nicht, dass im öffentlichen Raum zusätzliche
Mahnmale und Erinnerungsorte an die Verfolgung der
NS-Zeit bzw. an die Demokratiebewegung geschaffen werden
sollen. Hauptaufgabe wird es vielmehr sein, den bedeutendsten
authentischen Ort in der Stadt, den Offenburger „Salmen" in
dessen Funktion als DIE zentrale Stätte der Erinnerung aufzuwerten
und der Öffentlichkeit stärker zugänglich zu machen.
Dazu wird eine inhaltliche und gestalterische Neuausrichtung
notwendig sein.
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