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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
97. Jahresband.2017
Seite: 409
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betrieb die Bäckerei bis 1939. Zwangsweise mussten die Boden-
heimers in der NS-Zeit das Anwesen veräußern.

Der nach den USA ausgewanderte August Schell gründete im
Herbst 1860 zusammen mit Jacob Bernhardt, der zuvor in St.
Paul als Braumeister gearbeitet hatte, am Cottonwood River
nahe New Ulm eine Brauerei.

Sie hatten sich dazu entschieden, da zu jener Zeit in den ländlichen
Gebieten des Mittleren Westens trotz der vorhandenen
Nachfrage die Beschaffung von Bier schwierig war. In den ersten
Jahren wurden nur etwa 235 Hektoliter jährlich gebraut.
Während des Dakota-Aufstands 1862 blieb die Brauerei vor
Angriffen durch die Indianer verschont, da sich die Familie
Schell zuvor stets freundlich den Dakota gegenüber verhalten
und sie mit Lebensmitteln versorgt hatte. 1866 verkaufte der
erkrankte Bernhardt seine Anteile an der Brauerei für 12000
US-Dollar an Schell, der die Brauerei um mehrere Gebäude erweiterte
. 1885 baute Schell neben der Brauerei ein weitläufiges
Anwesen („Schell Mansion"), welches später dem National Register
of Historie Places hinzugefügt wurde. Nach dem Tod
August Schells im September 1891 wurde die Brauerei von seiner
Familie weitergeführt. 1902 wurde sie in eine Corporation
umgewandelt. Das Wachstum der Brauerei erlitt 1919 durch die
Prohibition einen Rückschlag. Während dieser Zeit wurden
bierähnliche Getränke und Softdrinks hergestellt. Erst mit dem
Ende der Prohibition 1933 konnte wieder Bier hergestellt und
verkauft werden.

Obwohl kleinere Brauereien seit den 1980er Jahren häufig
übernommen oder von großen Konzernen aus dem Wettbewerb
gedrängt wurden, blieb die Schell-Brauerei als Familienbetrieb
bestehen. Diese Entwicklung prägte auch das Image
als regionales und qualitätsbewusstes Unternehmen, welches
sich somit auf dem Markt behaupten konnte. 1999 wurde das
alte Produktionsgebäude durch einen modernden Neubau ersetzt
. Der tägliche Ausstoß stieg damit auf maximal rund 657
Hektoliter. 2002 übernahm die August Schell Brewing Company
die Marke Grain Belt und stieg somit zur absatzstärksten
Brauerei Minnesotas auf. Der jährliche Ausstoß beträgt etwa
130000 Hektoliter. Es werden 38 Sorten Bier gebraut, dafür
rund 16 im Auftrag für fremde Marken. Angeboten werden
die Biersorten gewöhnlicherweise in Minnesota, Illinois,
Iowa, North Dakota, Pennsylvania, South Dakota und Wisconsin
.


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