Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
97. Jahresband.2017
Seite: 414
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41 4 Martin Rucn

das Gemälde .Schachspieler Emil Josef Diemer' (Werkverzeichnis
229) 1979 im Museum Haus Löwenberg ausstellte, kam er fast täglich
zu mir ins Museum und nahm mich in Beschlag. Unter anderem
erzählte er mir über sein großes Thema .Wiedergeburt', also die Re-
inkarnation. Ich bat ihn dann, ob er für mich eine früher verstorbene
Person suchen würde, deren Reinkarnation ich sei. Er fragte mich
daraufhin nach meinem Geburtsdatum und nach verschiedenen
anderen Daten. Für ihn war die Quersumme von Daten sehr wichtig,
vor allen Dingen die von den Geburtsdaten. Beim nächsten Besuch
verkündete er mir stolz, er habe zwei Personen für mich gefunden,
deren Wiedergeburt ich sei. Das war einmal der berühmte Maler
Apelles aus dem antiken Griechenland und der italienische Maler
Giotto, der Wegbereiter der Renaissance, wie in Wikipedia vermerkt.
Giotto sprach er übrigens mit G aus und das i ganz lang, dazu das
,otto' getrennt wie mein Vorname Otto, also: Giiiii Ottoo. Nach Malern
hatte ich ihn nicht gefragt. Das kam von ihm. Er war jedoch
sehr überzeugt, ich sei die Wiedergeburt von beiden. Während er bei
mir in der Ausstellung war, notierte er übrigens ständig irgendwelche
Bemerkungen am Rand einer seiner mitgebrachten Zeitungen. Auf
Wunsch gab er mir auch solche Notizen mit.

Wenn ich mit dem Auto zufällig unterwegs war in Richtung Biberach
und ihn unterwegs mit großen Schritten dem Pflegeheim in
Fußbach zustreben sah, hielt ich an und nahm ihn mit. In Fußbach
kamen wir im Auto oft ins Gespräch, wo ich ihn nebenbei skizzieren
konnte. Da fragte ich ihn, wessen Wiedergeburt er selbst sei. Erst
wollte er es mir nicht sagen. Dann aber holte er aus: Kurt Georg
Kiesinger, der ehemalige Ministerpräsident von Baden-Württemberg
und Bundeskanzler, sei die Wiedergeburt des Erzengels Michael,
Franz Josef Strauß, der damals gerade Kanzlerkandidat war, sei die
Wiedergeburt des Erzengels Raphael und er die Wiedergeburt des
Erzengels Gabriel. Das sagte er ganz bescheiden. Ich konnte mir jedoch
nicht die spitze und doch ziemlich ungehörige Frage verkneifen,
wie es damals gewesen sei, als er Maria die bewusste Botschaft
brachte. Dazu äußerte er sich jedoch nicht, war aber auch nicht auf
mich böse. Ich hatte bei ihm etwas Kredit, weil er in mir einen großen
Maler sah ..."

(Anm.: Dank an Familie Buggle für den vertrauensvollen Hinweis
, an Michael Horn, an die Damen und Herren des Pflegeheimes
Fußbach, an Herbert Zoberst, an Otto Lohmüller!)

Dr. Martin Ruch, Waldseestr. 53, 77731 Willstätt


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