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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
97. Jahresband.2017
Seite: 420
(PDF, 82 MB)
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420

Dieter Weis

..auff den nohenmatten

Item drey manshawet garthen allda, ziehen Landt auffMathiß
rißen erben. Landt ab Wilhelm mich, gegen rhein der steinenweg
oder Kretzenbacher Bächlein, gegen waldt Jacob Laibell (Laible)
und Sebastian Blanckh.

Ist ein Kirchen Versatzung. von dem gewesten Stattschreiber bereue
a stell/'

Mit Versatzung bezeichnete man die Verpfändung des Gartens
von Bärencastel an die Kirche. Im Jahr 1811 wurde der Garten
versteigert. Damit waren viele Personen und Behörden beschäftigt
, was ein bezeichnendes Licht auf die damaligen Verhältnisse
wirft. Beteiligt waren neben dem Ettenheimer Pfarrer
Franz Burkart der bischöfliche Kommissarius und Geistl. Rat
Dr. Burg in Kappel/Rhein, das Fürstbischöfliche Generalvika-
riat Konstanz, das Ettenheimer Bezirksamt, das Badische Direktorium
des Kinzigkreises in Offenburg und nicht zuletzt das
Katholisch Kirchliche Departement im Ministerium des Innern
in Karlsruhe. Und alles nur wegen der Versteigerung eines
Gartens! Ohne auf alle Einzelheiten einzugehen, wird Folgendes
dazu mitgeteilt:

In den Pfarrakten fand sich eine Notiz oder ein Briefentwurf
des Pfarrers Burkart (ohne Datum) mit interessanten Angaben.5
Auszug:

„Von undenklichen Zeiten her war die hiesige Pfarrei -wie es die
ganzen Stadt- und Kirchenrechnungen bezeugen- in ruhigen und
ungestörten Besitzstande eines außerhalb der Stadt unweit vom
oberen Thor gelegenen ungefehr 3 Mannshauet starken Gartens
noch heute Pfarrgarten genannt:] gegen einen Wiederzins von
fünf Gulden an hiesige Pfarrkirche bis auf das Jahr 1796 (verpachtet
?), wo ihn Pfarrer Gunz, wahrscheinlich aus Gefälligkeit
an den dortmaligen Herrn Oberamtmann Stuber übergeben,
dessen Dienstgarten6 der ehemalige Fürst Kardinal von Rohan an
sich gezogen.u

Die Rechnungen des Kath. Kirchenfonds Ettenheim bestätigen,
dass Hofrat Stuber den Kirchengarten am Oberen Tor um das
Jahr 1796 „in Bestand" (gepachtet) hatte. Im Jahr 1795 zahlte
der Kirchenfonds für „zwei Marcksteine an den Kirchengarten
vor dem oberen Thor 9ß4d". Den weiteren Kirchenrechnungen
lässt sich entnehmen, dass am Pfarrgarten Instandsetzungen
erfolgten: Kosten für einen Zaun (Arbeitslohn und Material wie
Latten, Schwarten und Nägel) im Jahr 1799 und „für ein Türgestell
an des Herrn Hofraths Garten" (mit Türe und Beschlag) im
Jahr 1800.


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