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Dieter Weis
tor im äußeren Graben entlang der Stadtmauer bis zum heutigen
Haus Tränkle (früher Koch), Festungsstr. 20, unterquerte
die Straße und das Haus Heinicke, Festungsstr. 22, gegenüber,
um dann in nördlicher Richtung in den Ettenbach zu gelan-
10
gen.
Der Klostergarten grenzte mit seiner Ostseite an den Abzugsgraben
im Bereich Bienle. Schon in der Bannerneuerung
von 1670 wird der Garten unter den „Gaerten in der Bini" aufgeführt
:
„Item 5 Mannsht garten, einers. der Vorstadtgraben, anders.
Roman Klebeisen, oben auf den Steinenweg (heute Festungsstraße
) und die greinerischen Erben, unten aufMatheiß Ryß dem
Gotteshaus Ettenheimmünster gehörig"11
Bei der Zinserneuerung von 1684 wird ein Gras- und Baumgarten
erwähnt, „im Steinenweg (heute: Festungsstraße) gelegen, ein-
seith Herr Hanß Jacob Pero, anderseith der Vor stattgraben, oben auf
den Steinenweg (..)" Im Ettenheimer Zinsbuch von 1698 ist der
Garten ebenfalls erwähnt:
„Der Herr Plälath zue Münster zünst Jahrs 3 ß Von ohngevor 6
manßhawet gartten bey der Serren. vor dem Thomä Thor, Ein-
seith ahn dem Vor stattgraben, anderseith Jacob Ferro, Unden
auff Hrn. Michel Vogts Erben, Undt oben auff die Allment, oder
der Steinerweeg."12
Der Begriff „Serren" ist nicht ganz klar. Vermutlich handelte
es sich um einen Heckenzaun oder Damm, womit das Gelände
abgegrenzt wurde. Möglicherweise dienten die „Serren"
auch als Schutz vor Feinden oder vor Überschwemmungen.
Der Name geht weit zurück. Er erscheint bereits bei den Erneuerungen
der Jahre 1625 und 1684. Im Jahr 1625 lag ein
Gartengelände von einem Jeuch „außerhalb der Serren". Im
Jahr 1684 ist über die Lage der „Serren" Näheres angegeben.
So waren fünf Schilling Zins zu bezahlen „von einem Hauß,
Hoff und Garthen in der Vorstatt gelegen, bey der Serren, einseith
ahn dem Vor stattgraben, anderseith ahn der Allmendt, stoßt oben
widerumb ahn die Allmendt, unden auf Christmann Jäger". Hubert
Kewitz erklärt das Wort „Serren" mit „Schranken" im
Zusammenhang mit den drei Eingängen in die Stadt Etten-
heim. Diese Schranken standen am Beginn der Torwege zu
den inneren Tortürmen und wurden später durch barocke
Vortore ersetzt („Die Ortenau", Bd. 60/1980, S. 95). Auch bei
der Bannerneuerung von 1721 wird der Garten angegeben:
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