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Dieter Weis
Lahr als Vermögensverwalter des Pfandgläubigers Diokorus Herbst
in Müllheim 3 Mannsht. Garten im Bühnle, es. Peter Schillingers
Kinder 1. Ehe u. Xaver Herr zu 195 f".26
Am 3.3.1854 wurde zwischen den Brüdern Michael Schilling
und Karl Schilling, Steinhauer, ein Teilungsvertrag abgeschlossen
. Eine Hälfte des zweistöckigen Wohnhauses und die
Hälfte des Gartens am Bühnleweg mit 94 Ruthen und vierzehn
Schuh (ca. 10 a) erhielt Karl Schilling.27
Ebenso am 3.3.1854 gaben Karl Schilling und seine Ehefrau
Theresia geb. Klingler zu Protokoll, dass sie an Michael Klingler
Folgendes für 1300 f verkauft haben:
„Ein zweistöckiges Wohnhaus mit Scheuer, Stallung und 3
Mannsh. Garten hinterm Haus, am Steinenweg (Festungsstraße),
es. der Bühnleweg as. Augustin Haas, Martin Welte, Michel
Schulz u. Georg Vögele."28
Offensichtlich waren die Familien Schilling und Klingler miteinander
verwandt. Der ehemalige „Reckengarten" wurde also
- wie zuvor geschildert - halbiert. Auf die weitere Geschichte
des früheren Gartens kann hier nicht eingegangen werden.
IV. Gärten in der Stadt bei Klostergebäuden
Auch im Stadtgebiet befanden sich Gärten, die nicht alle erwähnenswert
sind. Als Beispiele sollen nur solche genannt
werden, die neben Gebäuden in Klostereigentum lagen.
a) Garten neben dem „Falckenhoff" oder Falkenstein'schen
Hof in der Thomasstraße. Nach der Klosterüberlieferung
(Pater Gervasius Bulffer, Bd. IV, 1785) hatte das Kloster den
Hof vor langen Zeiten von den Edlen von Falkenstein zu
Eigentum erkauft und ihn einigen Maiern zu Lehen gegeben
.29
Im Jahr 1656 zahlte die Witwe des Andres Kurtz zehn Pfennig
jährlichen Bodenzins von ihrem Haus und Garten „in
der daume gaßen" neben dem „falcken-steiner hoff".30 Bei der
Bannerneuerung im Jahr 1660 befand sich auf dem Platz des
Falkenhofs nur noch eine „lehre hoffstatt"'.31 Demnach
wurde das Hofgebäude beim großen Stadtbrand im Jahr
1637 zerstört. Die zum Hofgut gehörigen Grundstücke wurden
weiterhin unter der Bezeichnung „ Falckenhoff" so
lange das Kloster bestand, verpachtet,
b ) Ein Garten lag auch neben der alten Schaffnei des Klosters
am Kirchweg (heute befindet sich dort das Anwesen der Familie
Fritz Schmidt, Kirchstr. 8).
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