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Der Straßburger Münsterbaumeister Johann Knauth (1864-1924) 443
Abb. 8: Grabungsbereich unter dem Turmpfeiler (links: gotische
Fundamente, rechts: romanische Fundamente)
2. Die Beibehaltung der Fundamente und die Verstärkung des
Pfeilers mittels Strebepfeiler.
3. Die Kompletterneuerung der Fundamente.22
Es werden zahlreiche Gutachten eingeholt. Dem Straßburger
Bürgermeister, dem die Stiftung, die die Münsterbauhütte betreibt
, unterstellt ist, wird ein Kostenvoranschlag vorgelegt, der
sich auch auf Lotteriegelder stützt. Als Bauzeit für die Instandsetzungsarbeiten
des Münsters sind 25 Jahre vorgesehen, für die
Erneuerung des Pfeilers drei Jahre und für die Ausschmückung
des Inneren zehn Jahre.23 Im März 1910 werden vier verschiedene
Firmen zur Aufstellung von Detailplänen und Beschreibungen
für die Instandsetzung des Turmpfeilers eingeladen: Aus
Straßburg die Firmen Ed. & Th. Wagner und Ed. Züblin & Comp,
sowie die Firmen Wayss & Freitag aus Neustadt an der Weinstraße
und Dykerhoff & Widmann aus Karlsruhe - allesamt auf
Eisenbetonkonstruktionen spezialisiert. Die beiden Straßburger
Firmen werden schließlich ausgewählt. Nach Abschluss der Untersuchungen
und der Auswertung der Gutachten beschließt die
eingesetzte Stifts-Kommission im Dezember 1912 einstimmig
die komplette Erneuerung der mittelalterlichen Fundamente
durch die Erstellung einer breiten Beton-Plattform unter dem
Turmpfeiler.24 Festgelegt wird auch, dass die Ausführung der
Arbeiten unter der Leitung und Verwaltung der Stiftung Unserer
Lieben Frau erfolgen soll und dass die beiden ausgewählten Un-
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