http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2017/0445
AAA Sabine Bengel
ternehmen sich an den Begutachtungen und an der Leitung der
Bauarbeiten beteiligen sollen. Zugleich sind sie für statische Berechnungen
und für die exakte Ausführung der Konstruktionen
verantwortlich. In den Jahren 1912 und 1913 werden die den
Turmpfeiler umgebenden Gewölbe und Arkaden mit Holzgerüsten
versteift. Ein Bauzaun, der das Kirchenschiff komplett von
der Baustelle trennt, wird errichtet (Abb. 9). Erste Versuche mit
Betoneinspritzungen in die Fundamente schlagen fehl. Im Folgenden
wird der Fundamentbereich um den Pfeiler mit 110 riesigen
, in den Erdgrund eingelassenen Betonpfählen gesichert.
Der Pfeiler selber wird mit einem Stahlbeton-Korsett eingehaust.
Um die mittelalterlichen Fundamente wird in mehreren Schritten
ein großes Ringfundament errichtet, auf das die Last des
Turmpfeilers umgeleitet werden soll. Dann ist es möglich, die
schadhaften Fundamente zu entfernen und durch einen Betonsockel
zu ersetzen (Abb. 10 a/b). Auch ist der Einsatz von acht
hydraulischen Pressen zur Übertragung der Turmlast auf den
geplanten Betonsockel geplant. Die bei Kriegsbeginn abgeschlossenen
Planungen kommen durch den Ausbruch des Krieges und
den Mangel an Facharbeitern jedoch nur langsam voran.
Abb. 9: Bauzaun
zwischen dem
Langhaus und der
Pfeilerbaustelle, 1912
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2017/0445