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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
97. Jahresband.2017
Seite: 458
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Martin Ruch

„400 Gulden, zehn Malter Korn, zwanzig Malter Dinkel oder
wenn es daran fehlt, die Hälfte in Kernen oder Weizen, freie
Wohnung oder einen billigen Hauszins, Brennholz zehn Klafter
(gestrichen: ein kleines Jagdrevier zum Vergnügen oder ein Deputat
von Wildpret), ein Dienstpferd, für Schreibmaterialien die
nötigen Hilfen in Geld/'

Aber schon kurz nach seiner Beförderung nach Gengenbach
beantragte der Forstmeister von Neveu, man möge ihm doch
erlauben, seinen Wohnsitz in Offenburg zu nehmen.

„Durch den nun ihm übertragenen oberen Teil der Renchinspec-
tion ist der hiesige Ort [= Offenburg] viel mehr in dem Mittelpunkt
des Bezirks, alle Geschäfte könnten also auch mit mehrerer
Schnelligkeit erledigt und dadurch zu Beförderung des höchsten
Dienstes vieles beigetragen werden, zudem besitzt Unterfertiger
hier eine eigentümliche Wohnung [Neveu'scher Stadthof, Abb.
2], welche er gegen billige Entschädigung zu dem Sitz der Inspec-
tion widme. Indem er nun seine untertänigste Bitte zu gnädigster
Genehmigung empfiehlt, fügt er zugleich die Bemerkung hinzu,
dass für den der hiesigen Inspection zugeteilten Forstinspector
von Drais sehr leicht eine Wohnung gegen geringen Hauszins in
hiesiger Stadt [= Offenburg] ausgemittelt werden könne."

Doch Drais war scheinbar nicht lange in Offenburg aktiv.
Gleichwohl bat er am 11.9.1808 aus Bruchsal um Erhöhung der
Diäten, es stünde ihm mehr zu, auch ein zweites Dienstpferd
wünschte er. Man lehnte ab. Im September 1810 schrieb er:

„Als ich kürzlich zu Offenburg meine Besoldung von dem verflossenen
Quartal erheben wollte, wurde ich von dem Amtskeller
Abele auf eine sehr unanständige und grobe Art mit der Behauptung
zurückgewiesen, er sei gar nicht schuldig, mir meine Besoldung
fort zu bezahlen, da ich mich in diesem Augenblick nicht in
Offenburg aufhalte (welches ihn gar nichts angeht), und besonders
sei er nicht schuldig mir Heu in Natura zu verschaffen."

Der Vater des Erfinders erklärte brieflich, warum sein Sohn
nicht in Offenburg, sondern in Mannheim weilte:

„Dass ich ihn auf einige Zeit in die Residenz zu ziehen bat, geschah
aus dem doppelten Grund, weil Frh. V. Neveu darüber,
dass er als ein noch junger rüstiger Mann den vergrößerten Distrikt
allein zu versehen im Stande war, meinem Sohn keinen Geschäftsteil
erließ, und weil von der obersten Forstbehörde keine
nähere Determination nachgefolgt war, wie der beigegebene
Forstinspektor von einem bloßen Praktikanten mit einigem Anstand
unterschieden sein soll. Hinzu kam mein Wunsch, dass er


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