Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
97. Jahresband.2017
Seite: 467
(PDF, 82 MB)
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Neue Literatur

Dorfplan von Pfarrer Winter mit der ältesten
Darstellung des Schlossareals und der „Seelen-
Tabelle von Grossweyer" (S. 16-18) aus dem
Jahre 1816. Als sehr gelungen muss auch die
graphische Gestaltung des Buches durch
Bruno Metzinger der Firma GraphikDesign in
Renchen angesehen werden. Das Buch stellt
exemplarisch eine vollständige Dokumentation
des Dorfbildes um die Mitte des 20. Jahrhunderts
dar, welches in dieser Form heute
nicht mehr existiert. Über die lokal begrenzte
Bedeutung des Buches hinaus ist es dem Autor
gelungen, einen Mosaikstein im großen Bild
der Wirtschafts- und Sozialgeschichte beispielhaft
an einem bäuerlich strukturierten Dorf in
der mittleren Ortenau hinzuzufügen.

Ewald Hall

Zu Gast bei Juden. Leben in der mittelalterlichen
Stadt. Begleitband zur Ausstellung, hg.
von Dorothea Weltecke. Konstanz, Archäologisches
Landesmuseum, 8.4.-29.10.2017, 216
S., viele Abb.

Unter der Schirmherrschaft von Dr. Josef
Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden
in Deutschland, steht diese einzigartige Ausstellung
, die Einblicke in die farbenfrohe Welt
jüdischen Lebens im Umfeld des Bodensees
gewährt. „Medinat Bodase", so lautet der alte
Name dieser Großgemeinde, in der die einzelnen
Gemeinden bestens vernetzt waren. Nur
wenige Spuren vom jüdischen Leben am Bodensee
haben sich erhalten. Darunter aber
befinden sich einige hebräische Prachtmanuskripte
mit Bildern, die aus jüdischer Perspektive
die gotische Welt der Städte zeigen und
die in Konstanz oder in der Nachbarschaft
hergestellt worden waren. Sie wurden bisher
nie zusammen gezeigt und kehren zum ersten
Mal zum Ort ihrer Entstehung zurück. Es zeigt
sich im Ergebnis: gotische städtische Kultur
am Bodensee des Mittelalters war nicht einfach
nur christlich, sondern eine Kultur von
Juden und Christen.

Der Begleitband zur Ausstellung bietet
den neuesten Stand zur Geschichte der Juden
am Bodensee im Mittelalter. Fragen zum Aussehen
und zu den Kleidern der Juden, zur

räumlichen Verteilung in der Stadt, zum
Recht und zu den Formen christlich-jüdischen
Zusammenlebens finden überaschende
Antworten.

Die gemeinsame Ausstellung des Archäologischen
Landesmuseums Baden-Württemberg
(ALM) und des Exzellenzclusters „Kulturelle
Grundlagen von Integration" der Universität
Konstanz findet mit dem vorliegenden Begleitband
ihre hochverdiente Würdigung und
Dokumentation. Martin Ruch

Ilgen, Volker: ,,D' unter Fabrik" - Geschichte
der Spinnerei und Weberei Offenburg. Stadt
Offenburg, 2017,128 S., viele Abb.

1857 wurde am Offenburger Mühlbach ein
Unternehmen gegründet, dessen Bedeutung
für die Offenburger und Ortenauer Sozial- und
Alltagsgeschichte von großer Bedeutung werden
sollte. Nicht nur Arbeiterhäuser und Fabrikantenvilla
, nicht nur Produktionshallen
und Industriebahn des Unternehmens bestimmten
über die Folge jähre hinweg in zunehmendem
Maß das Leben. Neben der badischen
Staatseisenbahn, die mit Rangierbahnhof
und Ausbesserungswerk Tausenden Arbeit
gab, war mit der Spinnerei der zweite Motor
für die industrielle Entwicklung Offenburgs
entstanden. Die vorliegende Dokumentation
des Historikers Ilgen, der bereits mit fundierten
Veröffentlichungen u.a. zur Geschichte
der Bezirkssparkasse oder der Offenburger Feuerwehr
hervorgetreten ist, schildert den Weg
des Unternehmens bis zur Stilllegung im Jahr
2008. Dabei stehen nicht primär Details etwa
zur Technik der Spinnerei im Vordergrund,
sondern Ilgen hat stets auch die gesamtwirtschaftliche
Entwicklung Deutschlands als Hintergrund
für die Situation in Offenburg im
Blick, so dass eine überaus stringente und
zudem gut geschriebene Firmengeschichte
entstanden ist, der man weitere Folgechroniken
zur Geschichte der Stadt dringend
wünscht. Da wäre dann beispielsweise gleich
die Geschichte der „ober Fabrik" naheliegend,
nämlich die Geschichte der großen Leinenweberei
Clauss am oberen Mühlbach ...

Martin Ruch


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