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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
97. Jahresband.2017
Seite: 480
(PDF, 82 MB)
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480 Berichte der Mitgliedergruppen

denkstein sowie durch die Benennung der Grund- und Hauptschule
nach ihm.

Die nächste Veranstaltung führte uns am 24. Mai nach Meßkirch
zur Besichtigung des „Campus Galli". In einem Waldstück bei Meßkirch
entsteht Tag für Tag ein Stück Mittelalter. Handwerker und Freiwillige
schaffen mit den Mitteln des 9. Jahrhunderts eine Klosterstadt, die den
Namen „Campus Galli" trägt. Ochsen ziehen Steinladungen zur Baustelle
, Holzbalken werden mit Äxten behauen und aus der Schmiede
ertönt der klingenden Ton des Amboss. Alles muss von Hand gemacht
werden, alles ist mühsamer, geht langsamer als heutzutage, ist vielleicht
aber auch erfüllender und befriedigender.

Der Plan für diese Klosterstadt ist weltberühmt, gezeichnet wurde er
vor 1200 Jahren nicht weit entfernt, auf der Insel Reichenau. Dieser Plan
wurde uns bereits im Vortrag von Herrn Mühlan vorgestellt. Nach der
Besichtigung der Baustelle wurde den Teilnehmern eine Stadtführung
unter dem Motto „Fürstinnen, Äbtissinnen, Mägde - Frauen in Meßkirchs
Geschichte" geboten. Die Führung stellt die Stadt Meßkirch aus
der Perspektive von Frauen der Stadt dar. Beim Rundgang durch die
Stadt wurden Persönlichkeiten und Bauwerke gezeigt und durch Tragödien
und Anekdoten die Menschen früherer Zeiten näher gebracht.

Herr Wolfgang Winter stellte uns am 30. Juni anlässlich des 100.
Todestages das Leben und Wirken des Heinrich Hansjakob vor. Der am
23. Juni 1816 in Haslach verstorbene Pfarrer zählt zu den produktivsten
Schriftstellern der deutschen Sprache. Er gilt als belesener Historiker,
Chronist des Alltagslebens im Schwarzwald, engagierter Bewahrer des
regionalen Brauchtums und glänzender Erzähler. Weiterhin wirkte der
Pfarrherr als streitbarer Demokrat, Pazifist, Ökologe und Politiker. Wolfgang
Winter ist der Herausgeber der ersten, ungekürzten Neuauflage des
„Illenauer Tagebuchs" Hansjakobs, die der von „Nerventeufeleien" geplagte
„Rebell im Priesterrock" 1894 in Achern verfasste.

Nach der Sommerpause berichtete uns am 22. September Herr Professor
Dr. Rolf Pfefferle aus Wolfach über seine Erforschung und Suche
nach der römischen Militärstraße von Straßburg nach Rätien. In seinem
Vortrag ging Herr Pfefferle zunächst auf den Aufbau der römischen
Straßen und der zugehörigen Infrastruktur ein, um dann den Streckenverlauf
der Straße durch das Kinzigtal nach Rottweil zu erläutern. Insbesondere
referierte Herr Pfefferle die von ihm selbst jahrelang erforschte
und gesuchte Verbindung der Straße über den Brechsattel und Schiltach
nach Waldmössingen.

Die nächste Veranstaltung war wieder ein gemeinsamer Vortrag mit
dem Forum Rienau zum Thema Religion und Psychiatrie in der Rienau.
Am 17. November referierte Herr Walther Stodtmeister aus Achern über
die Bedeutung der Rienau für die Psychiatriegeschichte. Die Rienau ist
ein Meilenstein der Reformpsychiatrie mit großer Ausstrahlung als Modell
für weitere Anstalten. Die religiösen Impulse für die Konzeption des
ersten Anstaltsleiters Christian Friedrich Wilhelm Roller werden dabei
jedoch kaum erwähnt. Pfarrer Gerhard Lötsch arbeitete in einer
gründlichen Recherche heraus, wie eng Direktor Roller und der erste
evangelische Anstaltsgeistliche der Bewegung der inneren Mission ver-


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