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504 Buchte der Mitgliedergruppen
Im Anschluss an unsere Mitgliederversammlung hielt Herr Dr.
Michael Kitzing am 24. November 2016 um 19 Uhr 30 im Foyer des
Ritterhauses einen Vortrag im Rahmen unserer Reihe „Badische Köpfe"
über „Oberbürgermeister Josef Holler und die Entwicklung Offenburgs
in der Weimarer Republik". Fast während der gesamten Weimarer Zeit
hat Josef Holler als Oberbürgermeister Offenburgs gewirkt. In seine
Tätigkeit fällt die Besetzung der Stadt durch die Franzosen 1923/24,
während der Oberbürgermeister zum Haupt des Widerstandes und
hierfür zu einem halben Jahr Haft verurteilt wurde. In der Mitte der
zwanziger Jahre kam es zum Ausbau der städtischen Infrastruktur, die
Endphase der Weimarer Republik war auch in Offenburg durch die
Weltwirtschaftskrise und die Auseinandersetzung des Oberbürgermeisters
mit dem aufkommenden Nationalsozialismus gekennzeichnet.
Neben dem Blick auf die Offenburger Stadtgeschichte der 1920er und
frühen 30er Jahre wurde schließlich die Tätigkeit Hollers als Notar im
Dritten Reich gewürdigt, wo er jüdischen Klienten half, rechtliche
Wege zu suchen, um ihr Vermögen noch vor dem Zugriff des totalitären
Staats zu schützen. Jürgen Coli mann
Oppenau
Die Aktivitäten unserer Mitgliedergruppe mussten in diesem Jahr wegen
mangelnder Teilnahme stark reduziert werden. Ein Brief an die Mitglieder
brachte keine neuen Ideen und keine jüngeren Mitglieder. Es wurde
beschlossen, Mitarbeit bei der Neueinrichtung des Renchtäler Heimatmuseums
und Teilnahme an seniorengerechten Veranstaltungen und
Ausstellungen im Umkreis zu leisten.
Ein Artikel von Max Scheifele vom Kloster- und Heimatgeschichts-
verein Kniebis e.V. über die Oppenauer Steige und die Kniebispassage
regte zum Studium der Karte von Gadner aus dem Jahre 1593 „Karte des
Baiersbronner Forstes" an. Die Landesgrenzen vom Fürstbistum Straßburg
und dem Herzogtum Württemberg sind darauf klar ersichtlich und
alle Grenzsteine nummeriert. Für Oppenau interessant sind zwei dieser
nummerierten Grenzsteine:
1. Nr. 62 an der Alexanderschanze
2. Nr. 84 bei der Zuflucht 1673 HSSB
Dort findet sich auch der eingezeichnete Verlauf der Oppenauer Steige
- streckenweise als Knüppeldamm dargestellt - von der Alexanderschanze
bis nach Oppenau. Ein Umritt der Grenzen des Herzogtums
Württemberg (fast 700 km) erfolgte 1604 vom 15. März bis zum
14. April durch den Herzog Friedrich I. mit sieben Begleitern. Darunter
der bewährte Reisebegleiter, Baumeister Heinrich Schickhardt, der auch
dieses Unternehmen dokumentierte.
30.10.2016: Teilnahme an der Jahresversammlung in Nordrach. Vortrag
„Auf den Spuren von Dr. Otto Walther" und Besichtigung des ehemaligen
Lungensanatoriums
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