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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
98. Jahresband.2018
Seite: 29
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Vorkriegszeit und Erster Weltkrieg im Spiegel der Briefe und Postkarten von Zivilisten und Soldaten

mit Brot, Speck und Butter oder bitten um weitere derartige
Sendungen. Der Hunger war ersichtlich sein allgegenwärtiger
Begleiter. Jede Woche ein Laib Brot, sogar das hätte kaum ausgereicht
.

Dank und Bitte um Brot sind neben den Wünschen nach
Urlaub, baldigem Frieden und gesunder Heimkehr auffällige
Konstanten im gesamten Schriftwechsel. Man sieht: Leben
wurde je länger je mehr zum schieren Überleben. Umso weniger
verwundert, dass der Horizont dieser Menschen, was Krieg
und Weltpolitik betraf, war, wie er war.

Front und Heimat

Soweit Kartengrüße dies ausdrücken können: dreimal wird der
Familiensinn in den Worten Anton Läufers besonders deutlich.
Am 26. Dezember 1917 sandte er seiner Mutter Maria Anna
eine Neujahrskarte mit Glückwünschen für Gesundheit und
Wohlergehen. Wörtlich: „[...] dass Ihr Euch noch viele Jahre
des Friedens erfreuen könnt im Kreise Euerer Kinder und
Enkel. Dies wünscht Euch Euer dankbarer Sohn Anton".

Auch an seine Kinder, die „Geschwister Berta und Albert"
(7. April 1917) adressierte er eigens Briefe. Sie sollen Mutter,
Großmutter und German „folgen" (gehorchen). An Berta:
„Sende dir ein Kärtchen aus Frankreich. Sei brav und fleißig,
dass die Mutter viel Freude mit dir erlebt" (5. Februar 1918). Ein
nur an Albert adressierter Brief (datiert vom 6. September
1918): „Mein lieber Sohn Albert, sende Dir ein Kärtchen aus
Frankreich. Bleibe recht brav. Es geht nicht mehr so lange,
dann komme ich."

Nichten und Neffen

Bewegend sind auch die Grüße und Wünsche von Nichten und
Neffen an den Soldaten. Die Kinder von Antons Schwester Theresia
(verheiratet mit Johann Volk, sog. „Hinterofenmaurer"
nach dem Gewann) Oskar, Alfred und Hilda schickten ihm
Karten. Von Alfred erfuhr Anton Läufer am 15. Januar 1917,
dass es bei ihnen zu Hause viel Schnee habe, Oskar fügte auf
gesonderter Karte zu den Glückwünschen zum Namenstag den
Wunsch nach baldiger Heimkehr hinzu. Nichte Anna Volk,
Tochter von Antons Halbschwester Maria, Ehefrau von „Bahnwart
" Salomon Volk an der Blockstelle Gremmelsbach, schrieb
ausführlicher, dass es Ende Januar 1917 schrecklich kalt sei:
„[...] man muss nur immer an die armen Soldaten denken, wie
es diesen immer gehen wird bei dieser Kälte". Von ihr erfahren


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