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Karl Volk
Wi
Abb. 20: Anton und
Maria Läufer im Alter
Gremmelsbach, „da haben wir gejohlt". Anton Läufer war im
November 1918 unmittelbar davor im Urlaub. Der Termin seiner
Abreise ist nicht mehr in Erinnerung. Meine Mutter, damals
sechs Jahre alt, erzählte noch, wie sie dem Vater immer
ein letztes Mal winkten, wenn er an „Hilsers Berg" hinaufstieg,
auf dem Weg über den Höhnen zum Bahnhof in Triberg. Als er
dieses Mal dort ankam, erfuhr er: „Der Krieg ist aus", er könne
wieder nach Hause gehen. German, der „Knecht", begegnete
ihm irgendwo in der Nähe des Hofes, und sie machten aus dem
unverhofften Wiedersehen einen besonderen Spaß. German
erklärte der Maria, da draußen stehe einer, der unbedingt ins
Haus hereinwolle, es sei ihm nicht möglich, ihn abzuwimmeln
. Das werde sie schon besorgen. Doch die Freude war groß,
als sie in diesem hartnäckigen Eindringling ihren Mann erkannte
. Das Leben konnte weitergehen, die drückende Sorge
um Leib und Leben war vorbei, der Himmel wurde wieder hell.
Anton war von Neuem Bauer und Holzhauer. Der Familie wurden
noch zwei Söhne geschenkt. Trotz höchst beschränkter
Eigenmittel besaß Anton Läufer die Kühnheit, im Untertal ein
Haus zu kaufen, das des Verfassers „Heimat" wurde.
Karl Volk, Untertal 19, 78098 Triberg-Gremmelsbach
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