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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
98. Jahresband.2018
Seite: 36
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Andreas Morgenstern

men mochten paternalistisch geführt werden, doch Vorsorgeleistungen
und auch relativ gute Löhne schwächten die soziale
Frage ein wenig ab. Viele Schiltacher waren in der Lebensmittelversorgung
nicht allein auf den Handel angewiesen, sondern
versorgten sich als Ackerbürger auch teilweise selbst. So wurden
1908 noch u.a. 110 Rinder, 140 Schweine, 113 Ziegen und
1148 Hühner gezählt.5

An der Spitze der Gemeinde stand Bürgermeister Ludwig
Wolpert, ein bereits seit Jahrzehnten hier lebender Betreiber
einer kleinen Druckerei, dem allgemein breite Zustimmung
zukam. Im Gemeinderat war die SPD aufgrund des Ärmere benachteiligenden
badischen Kommunalwahlrechts nicht vertreten
. Bestimmende Honoratioren waren noch ganz klassisch der
evangelische Pfarrer, die Fabrikanten, die Ärzte und Apotheker
und die Lehrer [Abb. 1]. Das Bild einer scheinbaren Idylle hatte
aber auch in Schiltach bereits 1917 nach drei Kriegsjahren
starke Risse bekommen.

Lebensmittelversorgung

Die Auswirkung des Kriegs war in der Versorgung täglich spürbar
. Auf den Lebensmittelkarten versprochene Nahrung war
rar [Abb. 2]. Inzwischen gab es aus Mangel fast nur noch Ersatzmittel
, die aber ebenfalls selten wurden. 1915 verbot Bürgermeister
Wolpert vorausschauend die Schlachtung von Kälbern,
ab November 1915 gab es in den Gastwirtschaften dienstags
und freitags kein Fleisch mehr. Die Gegenwart war so trist, dass


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