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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
98. Jahresband.2018
Seite: 57
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Das Ende des Ersten Weltkrieges in Bühl

und Umgebung unter besonderer Berücksichtigung

der Berichterstattung im Acher- und Bühler Boten

Andreas Klotz

Einführung

Im Herbst 2018 sind es 100 Jahre seit Ende des Ersten Weltkrieges
. Mit der Ablösung des Reichskanzlers Georg von Hertling1
durch den Prinzen Max von Baden2 vom 3. Oktober 1918
zeichnete sich das Ende der Monarchie in Deutschland ab.
Deswegen wird dieses Datum die zeitliche Grundlage für den
Beginn der Darstellung sein. Der Versailler Vertrag bildet den
zeitlichen Endpunkt der Darstellung, da mit ihm die völkerrechtlichen
Auswirkungen des Ersten Weltkrieges in Kraft
traten.

Nachdem Prinz Max von Baden das Amt des Reichskanzlers
übernahm, folgte die Ausrufung der Republik durch Philip
Scheidemann3 am 9. November 1918. Zwei Tage danach dankte
der letzte deutsche Kaiser Wilhelm IL4 ab und begab sich in das
niederländische Exil nach Doorn. In einem ersten Schritt soll
dargestellt werden, wie dieses Ereignis - gewissermaßen der
Übergang in eine neue Zeit - von den in Bühl und Umgebung
lebenden Menschen aufgenommen wurde. Es folgte ein durch
soziale Not geprägtes Jahr 1919. Auch dieser Aspekt wird in
der nachfolgenden Schilderung seine Würdigung erfahren. In
einem letzten Schritt werden die Reaktionen der Menschen in
Bühl und Umgebung auf den Versailler Vertrag im Vordergrund
der Darstellung stehen.

Der Beginn der neuen Zeit in Bühl und Umgebung

Dass Bühl und seine Umgebung am Anbeginn einer neuen Zeit
standen, kommt auch im Acher- und Bühler Boten (ABB) vom
9. November 1918 zum Ausdruck. Die Hauptüberschrift auf der
Titelseite des ABB lautete: „Vor wichtigen Entscheidungen".
Interessant ist es, dass der Bericht des Vertreters des Acher- und
Bühler Boten zum Teil in der Rhetorik des Ersten Weltkrieges
abgefasst ist: „Nicht besiegt sind wir, aber wir konnten auch
nicht besiegt werden. Allein der Übermacht der Gewalt muss-
ten wir weichen/'5 Diese Aussage erinnert ein wenig an die u. a.
von General Ludendorff6 geprägte „Dolchstoßlegende", derzu-


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