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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
98. Jahresband.2018
Seite: 64
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Andreas Klotz

der ersten Friedensweihnacht seit 1914 erfreuen. Es hat folglich
den Anschein, als wolle der für diesen Leserbrief verantwortliche
Redakteur die Verfasser mit der Kraft der christlichen Religion
trösten, zumal er schreibt: „Der Herr ist zu uns auf die
Erde gekommen. Er hat sich zu Beginn des Tages in die Krippe
gelegt und die Kindheit geweiht, er hat den Tag durch sein
restloses Schaffen der Arbeit des Lebens geweiht, er hat sich am
Abend auf das Lager des Todes hingestreckt und dadurch dem
Tode seinen Stachel entwunden und das Grab verherrlicht. Er
wurde am dunkeln Abend in das Grab gelegt und war im
Schimmer des herannahenden Tages wieder herausgetreten
durch Macht zum Licht. Seit jenem Tag haben Tod und Grab
keine Macht mehr für den Christen/'28

In einem anderen Artikel des ABB vom 24. Dezember 1918
steht die Freude über die erste Friedensweihnacht seit 1914 im
Vordergrund: „Friede dem Menschen auf Erden. Ja Friede ist's
und trotz allem wollen wir dankbaren Herzens das erste Weihnachtsfest
des Friedens feiern/'

Der Verfasser des letzten erwähnenswerten Beitrags in der
Weihnachtsausgabe des Acher- und Bühler Boten befasst sich
mit der Trennung von Kirche und Staat. Der entsprechende
Verfasser kritisiert diese sehr heftig, wenn er behauptet, die
Kirche würde damit auf die Bedeutungsebene von „Gesangverein
" bzw. „Bienenzuchtverein" herabgewürdigt werden.
Eine andere negative Folge der Trennung von Kirche und Staat
besteht für ihn darin, dass die Religion nunmehr „Privatsache
" sei. Damit, so der Verfasser, würde in der Bevölkerung das
Bewusstsein für die wichtige Bedeutung der „religiösen Güter"
gänzlich schwinden. Eine Trennung von Kirche und Staat bedeutet
für ihn zudem den Ausschluss der Eltern vom Erzie-
hungsprozess. All die erwähnten Kritikpunkte lassen ihn zu
dem Schluss kommen, dass „schon jetzt" im öffentlichen
Leben „nicht mehr allzu viel Christentum und Religion" vorhanden
ist.29

Die Lage der Bevölkerung

In diesem Kapitel wird auf einige Grundzüge des alltäglichen
Lebens der Bevölkerung in Bühl und Umgebung eingegangen.
Dabei steht u. a. die Frage im Vordergrund, ob es genug Nahrungsmittel
bzw. eine ausreichende Versorgung mit Kohle und
Koks gab oder nicht. Gleiches für das Nähmaterial. Ferner ist
von Interesse, wie es um das kulturelle Leben stand. Besondere
Berücksichtigung erfährt auch das Faktum der heimkehrenden
Soldaten.


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