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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
98. Jahresband.2018
Seite: 66
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Andreas Klotz

ausreichende Finanzierung zu garantieren, wurde erreicht,
sodass die Minderbemittelten ab November 1918 täglich zwischen
11 und 13 Uhr die Möglichkeit hatten, eine warme
Mahlzeit in Form einer Suppe auf der Grundlage von Bohnen,
Kartoffeln, Gries, Gerste und Nudeln zu bekommen. Binnen
kurzer Zeit stieß das Projekt „Volksküche" auf breite Resonanz.
Um noch einen größeren Kreis an Interessenten zu erreichen,
war es beabsichtigt, die Karten im „Wochenblock" zu verkaufen
.

Um im Rahmen der Möglichkeiten die Selbstversorgung die
Menschen mit Nahrungsmittel zu gewährleisten, bot die Gemeinde
Kleingärten zur Verpachtung an.34

Die Knappheit an Kohle und Koks

Nicht nur die Lebensmittel, sondern auch der Energieträger
Kohle war knapp bemessen, wie es in einer Meldung des Acher-
und Bühler Boten vom 8. Januar 1919 zum Ausdruck kommt.
Deshalb war es unabdingbar, mit dem Gas sparsam umzugehen
, was bislang nicht der Fall war. Schließlich reichte der
Vorrat an Gas laut ABB nur noch eine Woche. Deswegen orientierten
sich die für die Energieversorgung verantwortlichen
Funktionsträger an einem Beschluss des Karlsruher Stadtrats
und erlaubten die Benutzung von Gas nur zwischen 6.15 Uhr
bis 7.45 Uhr am Morgen, „mittags zwischen 11 und 1 Uhr und
abends zwischen 5 und 9 Uhr".

Das Verbot der Benutzung des Gasbadeöfen und Gaszimmeröfen
bestand zudem. Hinzu kam, dass es zu einem gehörigen
Preisanstieg von Kohle und Koks kam, wie der ABB in seiner
Ausgabe vom 20. Januar 1919 meldete: „Wie uns mitgeteilt
wurde, sind die Preise für Kohle und Koks kolossal in die Höhe
gegangen. Seit 1. Januar kosten Kohle per 10 Tonnen 200 Mark
und Koks 250 Mark mehr."35

Auch im Sommer 1919 setzte sich der Engpass bezüglich
Kohle und Koks fort. So hieß es in einer Meldung des Acher-
und Bühler Boten vom 1. Juli 1919, dass eine nicht näher bezeichnete
Fabrik in Achern stillgelegt werden musste. Die Entlassung
von Arbeitern war die Folge davon.36 Ferner wurde im
ABB vom 2. Juli 1919 die Befürchtung geäußert, es sei sehr
schwierig, wegen des Kohlemangels die Versorgung der Bevölkerung
mit elektrischem Licht zu erhalten. Eine weitere Folge
des Mangels an Kohle würde darin bestehen, dass die Menschen
es im folgenden Winter sehr schwer haben würden, in
ihren Wohnungen zu heizen.37


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