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Das Ende des Ersten Weltkrieges in Bühl und Umgebung
Die heimkehrenden Soldaten
Ein weiteres Thema in der Zeit nach Ende des Ersten Weltkrieges
war die Krieger für sorge. In einer entsprechenden Bekanntmachung
des vorläufigen Ausschusses vom 20. Januar 1919
heißt es, dass eine ganze Reihe an entsprechenden Spenden
eingegangen war. Trotzdem existierte ein weiterer entsprechender
Bedarf. Entsprechende Sammelstellen befanden sich in den
Häusern der Unitas Buchhandlung, der Sparkasse, des Bankhauses
Wertheimer, des Kaufmanns Schedler, der Firma Wehr,
des Kaufmanns Vollmer und der Firma Gebrüder Kuen. Ferner
war der Umtausch von Uniformstücken eine Angelegenheit,
welche die heimkehrenden Soldaten betraf.
Die erste Friedensweihnacht seit 1914
Trotz des ersten Weihnachtsfestes in Frieden fanden 1918 aufgrund
der kriegsbedingten Schäden die Feierlichkeiten nur in
einem eingeschränkten Maße statt. So heißt es im Acher- und
Bühler Boten vom 24. Dezember 1918 über die Weihnachtsfeier
des katholischen Gesellenvereins: „Es kann nur in bescheidener
Form geschehen, da der große Saal noch nicht frei und
wiederhergestellt" ist. Auch wenn die Lage nach Ende des
Ersten Weltkrieges als schwer zu bezeichnen war, so gab es
vonseiten der Vereine das Bemühen, die Menschen für eine
begrenzte Zeit von den Schwierigkeiten und Problemen abzulenken
. So heißt es ferner in der erwähnten Ankündigung bezüglich
der Weihnachtsfeier des katholischen Gesellenvereins:
„Für reichhaltiges Programm ist gesorgt." Das Lichtspieltheater
Achern warb in der Weihnachtsausgabe des ABB mit folgender
Anzeige: „Das Lichtspieltheater Tivoli hat am 25. und 26. Dezember
ein schönes und reichhaltiges Programm zusammengestellt
. Von 3 bis 5 Uhr findet an den genannten Tagen das
Lustspiel Hans Trutz im Glück und anschließend das weitere
interessante Programm statt."38
Dass die Menschen in der schwierigen Zeit über gelungene
kulturelle Darbietungen froh und dankbar waren, zeigt auch
ein kurzer Bericht über den Kammermusikabend vom 6. Januar
1919 im Acher- und Bühler Boten vom 7. Januar 1919.
Darin ist u.a. davon die Rede, dass die anwesenden Zuhörer
von den gelungenen Darbietungen wie zum Beispiel den musikalischen
Vorträgen des Herrn Hofschauspielers Renaud39
noch „Tage und Wochen danach zehren". Die Begeisterung
war so groß gewesen, dass die Künstler sich zu Zugaben gezwungen
sahen.
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