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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
98. Jahresband.2018
Seite: 81
(PDF, 96 MB)
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Oberharmersbach zu Beginn der Weimarer Republik 1918-1923

Wahlberechtigte/

Z

SPD

DDP

DVP

DNVP

KPD

SonsWahlbeteiligung
tige

(absolut/prozentual)















Landesnationalwahl

776

132

30







19*

05.01.1919















1055/957/90, 7%

81,1

13,8

3,1







2,0

Wahl zur Verf. Versammlung

782

133

36









19.01.1919













2

1055/953/90, 3%

81,9

14,1

4,0









Reichstagswahl

634

60

46

6

2



7*

06.06.1920







0,8







1145/757/66, 1 %

83,7

7,9

6,1



0,3



0,9

Landtagswahl

689

28

25

2

3

4



30.10.1921















1142/752/65, 8%

91,6

3,7

3,3

0,3

0,5

0,6



Z = Zentrum; SPD = Sozialdemokratische Partei Deutschlands; DDP = Deutsche Demokratische
Partei; DVP = Deutsche Volkspartei; DNVP = Deutschnationale Volkspartei; KPD = Kommunistische
Partei Deutschlands

* USPD (Unabhängige Sozialdemokratie; im Gegensatz dazu bezeichnete sich die SPD in jenen
Jahren auch als MSPD - Mehrheitssozialdemokratie). Die USPD spaltete sich 1917 von der SPD ab,
unter anderem wegen der Bewilligung weiterer Kriegskredite. 1922 hatte die USPD ihren Einfluss
verloren. Gemäßigte Kräfte wanderten zur SPD ab, die radikaleren zur KPD.

überwiegend in der Holzverarbeitung angesiedelt, und einigen
Händlern fehlten in der Talgemeinde Industriebetriebe. Entsprechend
zahlenmäßig gering war der Anteil der Arbeiterschaft
. Die Zahl der Beschäftigten in der Landwirtschaft lag
noch bei rund 60 Prozent. Diese wählten traditionell eher
konservativ.

So ist es nicht erstaunlich, dass die SPD nur bei der Wahl
zur Nationalversammlung 1919 ein zweistelliges Ergebnis erreichte
. Auch die Liberalen verharrten im einstelligen Bereich.
Das linke Lager blieb ohne Bedeutung, am rechten Rand gelang
es der DNVP, einige Wähler zu mobilisieren. Inwieweit das
Zentrum rechtes Potenzial gebunden hat, ist schwer zu sagen.
Äußerungen von Pfarrer Busse belegen, dass auch in religiösen
Kreisen stockkonservativ, nationalistisch und deutlich antisemitisch
gedacht wurde.

Auffällig ist, dass das Zentrum zu Beginn der Weimarer Republik
und in den 1920er Jahren16 trotz stark schwankender
Wahlbeteiligung eine relativ stabile Wählerschaft aufwies. Die
konfessionelle Bindung gab dem Zentrum den besagten entscheidenden
Rückhalt.


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