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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
98. Jahresband.2018
Seite: 96
(PDF, 96 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2018/0097
Ute Scherb

stellen sich unter den Schutz der Mittelmächte/' Tatsächlich
verlor das ehemalige Zarenreich ein Drittel seiner Bevölkerung,
dazu einen großen Teil seiner Rohstoffvorkommen und Industrieanlagen
. Letztlich verspielten die Mittelmächte mit ihren
maßlosen Friedensbedingungen jegliche Chance auf einen
ausgleichenden Friedensschluss mit der Entente.9

Am 8. März kam es in Kehl erneut zu Truppenbewegungen:
„Zur Zeit fahren ungeheure Artilleriemassen an die Front, Zug
um Zug dampft nach dem Westen. [...] Am Bahnhof werden
nichts wie Soldaten eingeladen, andere kommen an, es ist ein
Betrieb wie bei Kriegsanfang." So registrierte Nückles die Vorbereitungen
für das „Unternehmen Michael", die letzte große
deutsche Offensive an der Westfront. Planungschef Ludendorff
beabsichtigte, damit den Zusammenbruch der britischen
Armee zu forcieren. Doch inzwischen waren zigtausend amerikanische
Soldaten in den französischen Häfen gelandet und
die Waffenlieferungen von der anderen Atlantikseite hatten
ein gigantisches Ausmaß erreicht. Die Oberste Heeresleitung
setzte für diese „große Schlacht" alles auf eine Karte: Neben nie
dagewesenen Mengen an Kriegsmaterial wurden mehr deutsche
Soldaten als jemals zuvor in den Kampf geschickt, insgesamt
etwa 1,4 Millionen Mann.10 Es war die blutigste und
grausamste Schlacht des ganzen Krieges - die Deutschen setzten
massenhaft Giftgas ein und die Verluste waren auf beiden
Seiten enorm hoch. In den Monaten März und April 1918 starben
an der Westfront so viele deutsche Soldaten wie in keinem
Monat der vergangenen dreieinhalb Kriegsjahre.11


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