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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
98. Jahresband.2018
Seite: 112
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Ute Scherb

Stillstandsabkommen vom 11. November war innerhalb eines
Monats östlich des Rheins eine zehn Kilometer breite „neutrale
Zone" einzurichten, was den kompletten Abzug aller Militärpersonen
bedeutete.35 In Kehl begann der Auszug der Soldaten
sofort, wie Mathias Nückles am 12. November beobachtete:
„Heute ist der letzte Tag, daß wir unseren Soldaten sehen, von
Morgen ab sind wir neutrale Zone und die Verbündeten ziehen
in Straßburg ein." Zehn Tage später war es dann soweit und die
französischen Truppen besetzten Straßburg unter großem Jubel
der Bevölkerung.36 Nückles kommentierte das so: „Heute ist
nun der richtige Empfang der Franzosen in Straßburg, da schlagen
die Kanalwackes Purzelbäume vor Verrücktheit!" Freilich
waren nicht alle Bewohner von den neuen Herren begeistert,
denn wer nach 1871 aus dem „feindlichen Ausland" hierher
gezogen war, wurde nun angefeindet und musste um seine
Existenz fürchten. Tatsächlich wurde die gesamte Einwohnerschaft
Elsass-Lothringens nach ihrer Abstammung in vier Kategorien
eingeteilt - all diejenigen, die entweder selbst oder
deren Eltern nach 1871 aus Deutschland gekommen waren,
erhielten eine „D-Karte" und wurden ausgewiesen.37

Noch am 22. November, dem Tag des Einmarsches der Franzosen
nach Straßburg, wurde die Straßenbrücke nach Kehl geschlossen
, worüber Nückles erst am 7. Dezember - er war zwei
Wochen krank gewesen und hatte in dieser Zeit sein Tagebuch

Abb. 13: Sehnlichst
erwartet: Einmarsch
der Franzosen in
Straßburg


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