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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
98. Jahresband.2018
Seite: 113
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Kehl im letzten Kriegsjahr: Aus dem Tagebuch des Mathias Nückles V

nicht zur Hand gehabt - notierte: „Der ganze Verkehr zwischen
Elsaß und Baden ist eingestellt. Die vielen, vielen Kehler, die
drüben arbeiteten (Eisenbahn, Artillerie, Werkstätten und Privatgeschäfte
), alle sitzen seit 21ten d.Mts. daheim im Trockene
". Für einige von ihnen fand sich allerdings schon nach
kurzer Zeit eine neue Aufgabe: „Gut, daß eine Bürgerwehr aufgestellt
wurde, da haben doch viele einen Unterschlupf gefunden
, ebenso die heimgekehrten Kehler Soldaten/'

Schon bald kursierten in Kehl neue Gerüchte, wie Nückles
ebenfalls am 7. Dezember vermerkte: „Überall heißt es, Kehl
wird von den Franzosen besetzt. Ich bin gespannt, was kommt!"
Am 21. Dezember schließlich schien es so weit zu sein: „Es
heißt auf einmal, nachmittags um 3 Uhr kämen die Franzosen
herüber. Der eine sagt: 10 Offiziere und 12 Mann zur Besetzung
des Bahnhofs, ein anderer behauptet, mindestens 300
Mann marschieren ein und besetzen die Forts." Allerdings
musste Nückles dann feststellen: „Am Abend ist nichts wahr".

Derartige Gerüchte, nicht nur Kehl betreffend, liefen schon
seit Oktober um und drückten auf die Moral, wie dem Stimmungsbericht
des XIV. Armeekorps für den genannten Monat
zu entnehmen ist: „In weiten Kreisen rechnete man mit einem
baldigen Einmarsch der Feinde in Baden, und es gab ängstliche
Gemüter, die bereits Wäsche und wertvolle Möbelstücke fortschickten
, damit sie den Feinden nicht in die Hände fielen.

Abb. 14: Machtübernahme
zu Pferd:
General Hirschauer
verliest die Besatzungsbedingungen
auf dem Kehler
Marktplatz


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