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Dr. Franz Lipp (1855-1937)
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Zuvor allerdings hatte er noch Kämpfe mit der Gengenbacher
Stadtverwaltung auszustehen, die ihn als angeblichen
„Juden und Kommunisten" schlichtweg enteignen und um
sein großväterliches Erbe bringen wollte. Dagegen wehrte er
sich heftig und er machte aus seiner kritischen Einstellung
über die Nazis in seinem geliebten Städtchen keinen Hehl, wie
aus einem Brief des Bürgermeisters Geiger vom 25.4.1936 an
die Geheime Staatspolizei Offenburg hervorgeht: „Ich hatte
schon wiederholt Gelegenheit, Ihnen über das Verhalten des
Dr. jur. Franz Lipp in Florenz (Italien) zu berichten. Dieser ehemalige
Außenminister des Juden Kurt Eisner beschimpft das
dritte Reich in der gemeinsten Weise, was natürlich nicht ohne
weiteres hingenommen werden kann. [...] Ich glaube, dass
nach dem oben angeführten die rechtliche und gesetzliche
Voraussetzung vorliegt und dass es außerdem zweckmäßig ist,
dass das Vermögen des Kommunisten Dr. Franz Lipp konfisziert
wird. Ihrer Stellungnahme sehe ich entgegen. Heil Hitler
."15 Der Diebstahlversuch scheiterte aber.
Abb. 3: Bericht über
Lipps Entlassung im
Ortenauer Boten 1919
Anmerkungen
1 Kurt Eisner (USPD) hatte am 8. November 1918 den „Freistaat Bayern" ausgerufen; Eisner wurde
am 21. Februar 1919 von Graf Arco ermordet.
2 Flechtmann, Frank: Das „Haus an der Stirn". Familie Eisner in Gengenbach. In: Die Ortenau,
1992, 303-339.
3 Dittler, Erwin: Rohtraud Weckerle-Geck. 10 Hefte, 1: 1945-10: 1957-67. Typoskript im Stadtarchiv
Offenburg. Hier Heft 10, S. 24, Brief vom 2.12.1960 an Dr. Georg Herrman, Deutsche Volkszeitung
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