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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
98. Jahresband.2018
Seite: 144
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144

Christian Würtz

Abb. 9: Als
Abgeordneter auf dem
Weg zum Reichstag
(Bundesarchiv Berlin
Bild 183-2002-0507-

500)

che über die Außenpolitik zu verhindern
. Schließlich bleibt ihm mit das
Hauptverdienst am Zustandekommen
der Zollvorlage in den heißen Augusttagen
des vorigen Sommers/'58 Ende 1925
fragte ihn Reichspräsident Ebert sogar
erneut an, ein Kabinett zu bilden, was
er aber ablehnte.59

Hinzu kamen eine Fülle an ehrenamtlichen
Aufgaben, die von der Mitarbeit
im Reichsausschuss des Reichsbanners
Schwarz-Rot-Gold und im Vorstand
der deutschen Gruppe der Interparlamentarischen
Union, den zweiten Vorsitz
im Verein zur Abwehr des Antisemitismus
bis hin zum Vorsitz des Freiburger
Münsterbauvereins reichten.60

1925 zeigten sich erste Anzeichen
einer Krankheit, die im folgenden Jahr
nach kurzem Krankenlager am 26. März
in Freiburg zum Tode führten. Drei Tage
später wurde der Freiburger Ehrenbürger
von Erzbischof Carl Fritz auf dem Freiburger
Hauptfriedhof unter großer Beteiligung von Politikern,
Weggefährten und der Bevölkerung beerdigt. Die Nachrufe,
die anlässlich seines Todes in der in- und ausländischen Presse
erschienen, würdigten übereinstimmend vor allem seine
große menschliche Herzlichkeit, seine Lauterkeit und seine auf
Ausgleich bedachte Wesensart.61

Stellvertretend für die vielen Nachrufe sei hier derjenige des
Reichstagspräsidenten Paul Löbe zitiert, den dieser noch am
Todestag im Reichstag dem Verstorbenen widmete: „Die Fahnen
unserer Türme wehen halbmast. Sie verkünden, daß eines
der angesehensten Mitglieder dieses Hauses seine Augen geschlossen
hat. Constantin Fehrenbach, unser Präsident, der
frühere Reichskanzler, hat sich zu den Großen seiner Partei
versammelt [...]. Nach verhältnismäßig kurzem Krankenlager
rief ihn der Tod aus der Arbeit, die er auch im hohen Alter
nicht verlassen wollte. Unser tiefstes Mitgefühl gilt in diesem
Augenblick der Zentrumsfraktion, die in der letzten Zeit so
viele ihrer Besten dem Lande hat opfern müssen. Aber um Fehrenbach
trauert nicht eine einzelne Fraktion. Um ihn trauert
der ganze Deutsche Reichstag. Seiner gedenkt dankbar wohl
ein ganzes Volk. Denn ein Mann des Volkes zu sein und dem
Volk zu dienen, ist seit früher Jugend sein Ziel gewesen. Als der


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