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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
98. Jahresband.2018
Seite: 153
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Hermann Ehrhardt - ein Diersburger Pfarrerssohn erobert 1920 die Reichshauptstadt Berlin

Soldatenberuf ist für ihn Berufung,
der ideale Ort um ..aus verweichlichten
Jünglingen richtige Männer zu
formen". So äußert er sich bei Freksa
folgendermaßen: „Und die Stärke des
Soldatenberufes sehe ich darin, dass
er die sittlichen Elemente der Treue,
der Kameradschaft und Lebensopferbereitschaft
erweckt/'4 1917 erhält er
den Rang eines Korvettenkapitäns
und befehligt nun eine ganze Torpedoboot
-Flottille. Dass allerdings die
deutsche Kriegsflotte sich auf Befehl
der Militärführung zurückziehen
und bis Kriegsende 1918 jedes „Kräftemessen
" mit der Royal Navy meiden
musste, verärgert dem Draufgänger
Ehrhardt.

Zwei Ereignisse am Kriegsende im
November 1918 lassen seine Welt aus
den Fugen geraten: Die bereits im
Oktober beginnende Meuterei „des
Saupacks der revolutionären Mannschaft
" und der Befehl der Marineführung
, entsprechend den Bedingungen
des Waffenstillstands die

deutschen Kriegsschiffe nach Scapa Flow an die Engländer
auszuliefern. Anstatt mit Pauken und Trompeten unter dem
Jubel der Bevölkerung als Sieger in einen deutschen Hafen
heimzukehren, fuhr Ehrhardt, und mit ihm tausende von
Marinesoldaten und Offizieren, auf einem verdreckten zivilen
Frachter, auf dem wiederholt die Matrosen streikten, ins revolutionäre
Wilhelmshaven zurück.

Abb. 1: Hermann
Ehrhardt 1917
(Bild: eigen)

Die Gründung der Marinebrigade Ehrhardt

Wilhelmshaven war neben Kiel der zweite große Kriegshafen
der Deutschen Marine. Als am 29. Oktober 1918, der Erste
Weltkrieg war schon längst verloren, die Marineführung der in
Kiel und Wilhelmshaven liegenden kaiserlichen Flotte den
Befehl gab, noch einmal gegen die britische Flotte auszulaufen,
verweigerten die Matrosen den Gehorsam und die Heizer
löschten die Kessel. Dieser Matrosenaufstand war ein Fanal zu
einer revolutionären Erhebung der Arbeiter und Soldaten im
gesamten Reich, welche die bisherigen Macht- und Herrschafts-


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