http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2018/0156
Hermann Ehrhardt - ein Diersburger Pfarrerssohn erobert 1920 die Reichshauptstadt Berlin
Abb. 3: Mitglieder der „Brigade Ehrhardt" aus
Wilhelmshaven, kurz nach ihrer Rekrutierung,
ca. Februar 1919. (Archiv H. Peters)
Abb. 4: Das „Wikingerschiff am Ärmel" war
das Abzeichen der Mitglieder der Marinebrigade
Ehrhardt ab 1919. (Bild: eigen)
Diese Aktion in Wilhelmshaven wurde zum Gründungsmythos
der berüchtigten „Marinebrigade Ehrhardt", die in den
folgenden Wochen starken Zulauf von weiteren Offizieren, Unteroffizieren
und Marinesoldaten bekam, sodass die von Ehrhardt
befehligte Einheit bis zum Kapp-Putsch 1920 auf ca. 5000
Mann anwuchs und sich zu einem der schlagkräftigsten Freikorps
entwickelte. In dieser Phase der Weimarer Republik entstanden
zahlreiche Freikorps, die immer dort zum Einsatz
kamen, wo reguläre Reichswehreinheiten entsprechend der
Vereinbarungen des Waffenstillstands nicht kämpfen durften,
z. B. im Baltikum oder in Schlesien. Freikorpsmitglieder wurden
angeworben und erhielten (nach Dienstgrad gestaffelt) eine
monatliche Löhnung von mindestens 30 Mark, täglich 5 Mark
Zulage, freie Verpflegung, Unterkunft und Bekleidung.6 Neben
der Brigade Ehrhardt waren die Freikorps Roßbach, Lützow oder
das des Ritters von Epp die bekanntesten. Diese paramilitärischen
Einheiten, aber auch Organisationen wie der Stahlhelm
oder der Bund Oberland, wurden unter Verletzung des Versail-
ler Vertrags in die „Schwarze Reichswehr" integriert und von
der offiziellen Reichswehr finanziert und bewaffnet. In dieser
Gründungsphase 1919 entstand auch das „Kampflied der Brigade
Ehrhardt"
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