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Manfred Merker
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Abb. 4: Leutnantsurkunde
von Kaiser
Wilhelm vom
17.01.1915
Spät jähr 1917 bekommt Hiß, inzwischen
zum Regimentsadjutanten
befördert, am 9.10. das seltene
EK I verliehen, gefolgt von einem
„Heimaturlaub zur Wiederherstellung
der Gesundheit". Das letzte
Kriegsjahr 1918 beginnt mit der
Vorbereitungszeit des Regiments
zur „Großen Schlacht von Frankreich
" und einem Vorstoß deutscher
Truppen fast bis vor Paris
wie 1914, gefolgt von Frühjahrskämpfen
im Sommegebiet und an
der Aisne und Oise. A. Hiß bekommt
vom 18.6. bis zum 31.7.
Urlaub im Feldlazarett Straßburg
wegen eines Stirnhöhlenkatharrs,
die letzten vier Wochen davon
ambulant in seiner Privatwohnung
in Straßburg. Am 11.8. ist er
wieder „nach Wiederherstellung
zum Regiment abgereist". Nach
der überraschenden britischen
Tankoffensive Anfang August,
schwarzen Tag des deutschen
Heeres" (Ludendorff), muss
die deutsche Armee immer mehr
nach Osten zurückweichen. Chiffren für den zunehmend verlorenen
Krieg sind die Abwehrschlachten an der Somme, Gefechte
vor der Siegfriedfront und in der Hermannstellung,
schließlich die Rückzugskämpfe von der Antwerpen-Maas-
Stellung, jeweils mit katastrophalen Verlusten für die Truppe.
Albert Hiß ist in dieser Zeit Stellvertretender Bataillonskommandeur
im dritten Bataillon seines Infanterie-Regiments 116.
Sein militärischer Dienst, den er als Reservist in der Landwehr
1903 begonnen hatte, hat ihn im Krieg zu hohen Kommandostellen
aufsteigen lassen, was nur dadurch zu erklären ist, dass
er von der Landwehrreserve zum Dienst in der Linie übernommen
wurde. Am 23.10.1918, also ganz kurz vor dem Waffenstillstand
vom 11.11., wird bei Poix-du-Nord (Cambrai) einer
seiner fähigsten Unterführer von einer britischen Granate
tödlich getroffen und am Rande des Schlachtfelds beigesetzt,
Leutnant d. R. Brandel Geck.
Die Verluste des Regiments waren auch nach ständiger Wiederauffüllung
der Truppe durch Ersatzmannschaften der Re-
dem
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