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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
98. Jahresband.2018
Seite: 182
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Manfred Merker

schweren Kämpfe und ihre Darstellungsweise bei A. Hiß in
seinem Regimentsbericht geben:

„Überwältigend raste das feindliche Artilleriefeuer über die zurückgehenden
Kompagnien. Um 8 Uhr vormittags machte die 12.
Kompagnie dem Feind das Vordringen eine Zeitlang unmöglich, und
die schweren Maschinengewehre streuten ihre vernichtenden Garben
in die englischen Reihen. Im wildesten Getümmel wurden Heldentaten
vollbracht, wie sie glänzender zu keiner Zeit gesehen wurden [...]
Aber die Einschließung durch die Gegner stand bevor, so blieb nur
der Rückzug. Es war ein schauerlicher Rückzug, der viele Verluste
kostete. Mitten in der englischen Feuerwalze, von zahlreichen tief
herunter stürzenden Fliegern mit M.G.-Feuer und Bomben überschüttet
, zogen sich die Trümmer des Regiments an den rauchenden
Granattrichtern vorbei durch das unter schweren Einschlägen zusammenstürzende
Dorf Vendegies nach Osten. Auf dem Wege nach
Poix-du-Nord wurde der Regimentskommandeur verwundet, einer
der besten Offiziere des Regiments, Lt.d.R. Geck fiel einer Granate
zum Opfer [...]Begleitet von dem schrecklichen Heulen schwerer Granaten
rückte die völlig erschöpfte Truppe ab Richtung Englefontaine.
Das Gepäck musste gefahren werden. Nun lagen die Trümmer der
zerschlagenen Division in dem Gebiet, von dem sie im März desselben
Jahres als stolze Truppe voller Kraft und Siegeshoffnung in die
große Schlacht gezogen war." Auf der dritten Seite der Ehrentafel
für die Toten des Regiments findet sich unter Nr. 83 die knappe
Notiz: Lt.d.R. Geck gefallen am 23. Oktober 1918 bei Poix-du-Nord
(b. Sol). Umgebettet wurde B. Geck später neben 4447 Gefallene
auf dem deutschen Soldatenfriedhof von Frasnoy, südlich von
Valencienne. Erst zu seinem vierten Todestag, am 23.10.1922,
erhielten seine Offenburger Ehefrau Ingeborg mit ihrer zweijährigen
Tochter und die Eltern, Adolf und Marie Geck, vom
Bürgermeister des Dorfes auf ihre Anfrage hin endlich die
Nachricht von der Lage seines Grabes: „Lieut. Geck du Rg. 116:
Groupe a., Rangee 8., Tombe No. 19".

Die Verlustzahlen dieses vorletzten Kampfeinsatzes mit seinen
zwölf Gefechtstagen listet Bataillonsadjutant A. Hiß in der
Statistik am Ende seines Regimentsberichts detailliert auf: Von
den Offizieren wurden 6 getötet, 8 verwundet und 9 vermisst.
Bei den Unteroffizieren und Mannschaften gab es 46 Tote, 187
Verwundete und 596 Vermisste. Die Gesamtzahl der Verluste
betrug also 951 Mann, d.h. 7,8% der Truppe.

In seinem Regimentsbericht gibt uns A. Hiß einen gründlichen
und spannenden Einblick in den Kriegseinsatz seines
Regiments in den viereinhalb Jahren des Ersten Weltkrieges.
Auf der Grundlage seines eigenen Miterlebens als Kommandeur
und zeitnaher Notizen, seiner Rücksprache bei seinen


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