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Albert Hiß (1884-1964) 1 Ol
Aufbau eines deutschen Schulwesens ins Elsass versetzt wurden
. Vorher hatte er noch eine Menge zu tun mit mehreren
Schülerbeurteilungen für die Eignung als Offiziere der Luftwaffe
und mit Statistiken über die Berufswünsche von abgehenden
Schülern: Danach wollten vier von 35 Abiturienten
Sanitätsoffiziere werden, zwei Veterinäroffiziere, zwei als Offiziere
zur Luftwaffe, einer zum Heer, einer zur Marine, einer
wollte als SS-Arzt dienen. Hiß brauchte danach ab 31. Juli eine
zwei- bis dreiwöchige Erholung, die er im Gasthaus Hirschen
(= Postadresse) in Seebach bei Ottenhofen verbrachte. Danach
begann für ihn, den jetzt fast 60-Jährigen, eine mehrjährige
Phase wichtiger Entscheidungen und größter Herausforderungen
: Am 12. September 1940 nach der deutschen Besetzung
von Frankreich gab es für die Schulen einen Runderlass des
Ministeriums für Kultus und Unterricht, in dem Lehrkräfte für
den freiwilligen Dienst im Elsass gesucht wurden. Voraussetzungen
seien „politische Zuverlässigkeit, weltanschauliche Festigkeit
, fachliches Können und keine konfessionelle Bindung". Das Ministerium
forderte dann am 16. September noch genaue
Angaben zur Person. Hiß meldete sich danach selbst und drei
weitere Kollegen, darunter Dr. Müller und Studienrat Ludwig
Zind. Am 29. September folgte der letzte vorbereitende Erlass
mit der Anweisung an die abgeordneten Lehrer im Elsass, „den
Aufbau derHJ im Elsass mit allen ihren Kräften zu unterstützen und
für eine kameradschaftliche Zusammenarbeit zwischen Schule und
Hf Sorge zu tragen". Kurz darauf, am 7. Oktober, bat der jetzt am
Grimmelshausen-Gymnasium geschäftsführende Direktor der
kommenden vier Jahre, Dr. Karl Pfaff, händeringend um Neuzuweisung
von Kollegen, besonders in den Fächern Mathematik
, Physik, Turnen und Singen. Denn vier Lehrkräfte seien an
das Bismarck-Gymasium in Straßburg delegiert worden, zwei
andere an weitere Orte im Elsass und zwei zur Wehrmacht eingezogen
worden. Von 19 Kollegen seien nur noch zehn für den
Unterricht verfügbar. Seiner Bitte um Ersatz vom dem mit immerhin
sechs Mathematiklehrern ausgestatteten Schiller-Gymnasium
wurde nicht entsprochen. Für den Vorsitz des schriftlichen
und mündlichen Abiturs Ende des Schuljahres musste
Direktor Hiß aus Straßburg anreisen.
Die Abordnung nach Straßburg 1941-1944
Zum 2. Januar 1941 erfolgte schließlich die Abordnung von
sechs Lehrern aus Offenburg ins Elsass zum Aufbau eines deutschen
Schulwesens, vier von ihnen direkt nach Straßburg, darunter
Direktor Albert Hiß, der schon am 30. Dezember 1940
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