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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
98. Jahresband.2018
Seite: 195
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Albert Hiß (1884-1964) *| QC

rückerobert, am gleichen Tag wurde das KZ Struthof durch
Todesmärsche Richtung Dachau evakuiert. Die aus dem Elsass
geflohenen deutschen Schulbehörden meldeten sich aus verschiedenen
neuen Amtssitzen erst am 6. Januar 1945 zurück,
aus Meersburg, aus Buchen im Odenwald und für die höheren
Schulen aus der Internatsschule in Königsfeld/Schwarzwald.
Das Kultusministerium, jetzt aus Heidelberg (Hotel Victoria),
ließ sich mit der Anweisung vernehmen, dass die „infolge der
kriegerischen Ereignisse zurückgekehrten Lehrkräfte" in entsprechende
Dienststellen eingewiesen werden sollten. Die Direktoren
sollten ein Verzeichnis der im Elsass verbliebenen
Lehrkräfte vorlegen. In einem amtlichen Schreiben war Hiß,
„bisher an der Bismarckschule in Straßburg", bereits mit Wirkung
vom 23. November wieder an das Grimmelshausen-
Gymnasium abgeordnet worden. Offensichtlich meldete er
sich in dem allgemeinen Chaos dieser Tage nicht zu seiner
Schule in Offenburg zurück und setzte sich unter Aufgabe seiner
Straßburger Wohnung fluchtartig mit unbestimmtem Ziel
ab. Ebenfalls am 23. November 1944 ging eine amtliche Nachricht
über „Zuweisungen aus kassentechnischen Gründen" an
das Grimmelshausen-Gymnasium, mit der zusätzlichen Benachrichtigung
an Albert Hiß, jetzt in Freudenstadt, Hohenrieder
Straße 23, mit dem Datum 6. Februar 1945. Er wird darin
aufgefordert, die Zahlung der Bezüge aus der Kasse des Chefs
der Zivilverwaltung im Elsass anzugeben, außerdem sein Konto
bei der Badischen Beamtenbank. Der Minister des Kultus und
Unterrichts fährt dann in seiner persönlichen Ermahnung fort
mit den Worten: „Ich erhebe Bedenken dagegen, dass Sie sich, solange
Sie im Schuldienst nicht benötigt werden, der Direktion der
Oberschule in Neustadt für eine unterrichtliche Tätigkeit zur Verfügung
stellen oder sonstigen Kriegseinsatz in Freudenstadt ableisten".
Unter Zurücklassung seiner Wohnung mit all seinem persönlichen
Hab und Gut stand er jetzt völlig mittellos da. Hiß wurde
seine Entlassung aus dem Dienst am gleichen 15. April 1945
mitgeteilt, als die siegreichen Franzosen in Offenburg einrückten
, vor denen er am 21. November 1944 aus Straßburg geflohen
war. Dass er allen Grund hatte, sich in Offenburg nicht
mehr blicken zu lassen, sollte sich aus den Untersuchungen zur
Entnafizierung im Laufe des Jahres erweisen.

Wie Albert Hiß die Offenburger Klosterbibliotheken rettete

Eine wichtige Aufgabe hatte Albert Hiß als Offenburger Gymnasiumsdirektor
noch vor Kriegsende vor Ort zu erledigen, für
die er posthum eine markante Fußnote in der Offenburger


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