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über den Erhaltungszustand der geborgenen Bücher gemacht worden
sind0.
Eine Antwort des Direktors ist nicht überliefert. Hinlänglich
bekannt aber ist die Tatsache, dass Offenburg 1943 und 1944
zweimal massiv und mit empfindlichen Folgeschäden bombardiert
wurde und dabei der Ostflügel des Gymnasiums erheblich
, die Turnhalle sogar total zerstört worden ist. Im sicheren
Luftschutzkeller der Schule erlitten die Bestände der Bibliothek
dabei keinen nachweislichen Schaden. Die präventiven Maßnahmen
von Direktor Hiß zur Rettung der gymnasialen Klosterbibliotheken
haben somit nachträglich eine überzeugende
Rechtfertigung erfahren und wurden Ende des Krieges durch
notwendige behördliche Anordnungen auch unterstützt. So
hat er indirekt die sensationelle Waldseemüllerkarte aus dem
Jahre 1507 mit der ersten Nennung Amerikas für die Nachwelt
bewahrt, wodurch er ungewollt nachträglich die Stadt Offenburg
als ihre stolze Besitzerin inzwischen weltberühmt gemacht
hat. Sie ist heute Teil der Historischen Bibliothek der
Stadt Offenburg am Kulturforum, wo sie 1997 nach Auslagerung
aus dem Gymnasium und nach gründlicher universitärer
Restaurierung und umfassender Registrierung des Gesamtbestandes
in einem klimatisierten, öffentlich nicht zugänglichen
Raum aufgestellt wurde.
In diesem Zusammenhang und in Bezug auf die erwähnten
Bemühungen der Landesbibliothek vor 80 Jahren, die
historischen Bestände der gymnasialen Offenburger Klosterbibliotheken
zu Forschungszwecken den Universitätsbibliotheken
oder der zentralen Badischen Landesbibliothek zuzuweisen
, stellt sich auch heute noch nach wie vor die Frage,
wo diese bibliothekarisch und kunsthistorisch so wertvollen
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