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Albert Hiß (1884-1964)
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Hits betätigte sich stark im Sinne der nationalsozialistischem
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Entlassung ohne Ruhegehalt!
Offehburg, den 18,2.1946,
Der Vorsitzende:
Der Untersuchungsausschuß;
Abb. 15: Urteil des
Offenburger Untersuchungsauschusses
1946
von einem ehemaligen Kollegen am Grimmelshausen-Gymnasium
in Offenburg. Auch hier hat jemand einen Zusatz mit dicker
Handschrift unter den Text gesetzt: „NS Rabiner genannt
".
Die französischen Besatzungsbehörden hatten auch in Offenburg
eine Säuberungskommission mit politisch unbelasteten
Vertretern eingesetzt. Dieser Untersuchungsausschuss kam
am 18. Februar 1946 zu folgendem Urteil: „Hiss betätigte sich
stark im Sinne der nationalsozialistischen Weltanschauung. Er galt
im Dienst und in der Öffentlichkeit als großer Nazi. Als Kulturstellenleiter
fiel er besonders unangenehm durch Übernahme der Taufen
, Trauungen und Beerdigungen der Gottgläubigen auf. Man
nannte ihn deshalb den „NS Rabiner". Von seinen Lehrern wurden
nicht weniger als 4 für das Elsass bestimmt".
Entlassung ohne Ruhegehalt.
Offenburg, den 18.2.1946
Der Vorsitzende Der Untersuchungsausschuß
(unleserlich) Dielenschneider Bätz Rieder (ul.)
KPD-Stadtrat Richard Bätz war vom französischen Militärtribunal
in Offenburg als Säuberungsdirektor zusammen mit SPD-
Stadtrat Ludwig Dielenschneider und dem Christdemokraten
Jakob Rieder eingesetzt worden mit der Ermahnung, „die Sanktionen
entsprechend dem Grad der Aktivitäten im Verhältnis zur
Partei abzustufen". Danach wollte das französische Säuberungskommissariat
dann für deren Bestrafung die Einstufung als
Schuldige, Minderbelastete, Mitläufer und Entlastete entscheiden
. Für A. Hiß sollte diese nach dessen Revisionsantrag beim
Untersuchungsausschuss für politische Säuberungen in
Stockach erst 1948 erfolgen.
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