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Das Schutterner Mosaik vor dem Hintergrund der Klosterreformen des frühen 12. Jahrhunderts 217
Verlegt wurde das Mosaik im Westen des karolingisch-otto-
nischen Baus (blaue Umrisse), nachdem dieser schon einige
Zeit in Gebrauch gewesen war. Nach der Fertigstellung der romanischen
Kirche (grüne Umrisse) befand es sich 120 cm unter
dem neuen Laufniveau im Boden, an jener Stelle, an der später
der gotische Lettner ein auf dem Plan leicht auszumachendes
sechseckiges Element integrierte (orange/rote Färbung).
Eine Möglichkeit zur zeitlichen Eingrenzung des Mosaiks
wurde bisher nicht ausgeschöpft; auf sie soll sich daher dieser
Beitrag konzentrieren. Es geht um die lateinischen Mosaikumschriften
.
Sie sind nicht vollständig erhalten. Die Heidelberger Professorin
für Mittellateinische Philologie, Renate Neumüllers-Klau-
ser, hat aber 1987 aufgrund der gefundenen Fragmente einen
Rekonstruktionsvorschlag vorgelegt und dazu die Zeichnung
in Abbildung 3 anfertigen lassen,6 die gut erkennen lässt, für
welche Schriftpartien tatsächlich Mosaiktrümmer noch vorhanden
und welche nach Wahrscheinlichkeitsüberlegungen
ergänzt sind. Diese ergänzten Buchstaben werden im Folgenden
in eckigen Klammern wiedergegeben: Auf dem äußeren
Rand des Mosaiks stand nach Neumüllers-Klauser links:
[MVJNERA • ABEL • EXTENDIT • DEVS [ACCIPITILLA] - das
1LL
........-......-..,.
V • Hl
Abb. 3: Das Mosaik
von Schuttern mit den
von Renate
Neumüllers-Klauser
rekonstruierten
Umschriften.
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