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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
98. Jahresband.2018
Seite: 238
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Marita Blattmann

Das Kloster Schuttern war davon insofern betroffen, als es zwar
rechtlich zum Bistum Bamberg gehörte, aber geografisch im
Bistum Straßburg lag, unter anderem mit der Folge, dass der
Straßburger und nicht der Bamberger Bischof für Weihen aller
Art in Schuttern zuständig war. In seiner bedrängten Situation
boten die Bamberger Eigenklöster in der Ortenau, Schuttern
und Gengenbach, dem aus Bamberg gekommenen Bischof
Bruno sicher ein wenig Rückhalt, zumal er ein Förderer der
Klosterreform und ein persönlicher Freund ihres Klosterherrn,
Bischof Ottos von Bamberg, war. Umgekehrt mag die Vertreibung
Brunos aus Straßburg im Herbst 1125 den dortigen Reform
Skeptikern wieder Auftrieb gegeben haben. Die Einführung
der Hirsauer Reformideen in Schuttern befand sich 1125
noch in der ersten Phase; im Konvent - über dessen Stärke wir
nichts wissen - dürften die „alten Kräfte" noch dominiert
haben, welche die größte Zeit ihres Mönchslebens unter anderen
Konditionen zugebracht hatten. Wo aber Reformen auf
Althergebrachtes treffen, ergreifen die im unterschwelligen
Widerstand verharrenden Reformskeptiker gerne eine sich bietende
Gelegenheit, das Rad wieder zurückzudrehen. Eine solche
könnte sich geboten haben während der dreieinhalb]'ährigen
Exilzeit Brunos ab Herbst 1125. Im Frühjahr 1129 konnte
er dann nach dem Tod seiner beiden Konkurrenten noch einmal
für gut zwei Jahre als Bischof nach Straßburg zurückkehren
, ehe man ihn dort im Sommer 1131 endgültig zum „freiwilligen
Rücktritt" zwang.

Zweifellos war die zweimalige Zurückweisung des Bambergers
Bruno als Straßburger Bischof auch ein Rückschlag für
Otto von Bamberg selbst, als dessen Mann an der Front Bruno
gelten muss. Allerdings bestand für Bruno während seines
Exils vom Herbst 1125 bis Frühjahr 1129 noch Hoffnung, weil
er ja nicht kirchenrechtlich gültig abgesetzt war. Deshalb war
es in dieser Zeit wichtig, jede freiwerdende Position in der Diözese
Straßburg, auf die die „Bamberger" noch Zugriff hatten,
mit einem eigenen Anhänger zu besetzen. Genau so ein freier
Posten ergab sich nun aber anscheinend damals im Kloster
Schuttern.

Abt Ulrich von Schuttern

Die in der Germania Benedictina 1975 von Gerhard Kaller publizierte
Abtsliste weist Abt Eberhard eine Amtszeit bis 1127 zu
und lässt dann eine Lücke bis zum nächsten sicher belegten
Amtsinhaber Abt Conrad 1135-1162.41 Die um 1750 von dem
Schutterner Mönch Marquard Bender (fl766) zusammenge-


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