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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
98. Jahresband.2018
Seite: 274
(PDF, 96 MB)
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9 74 Mar§ot Hauth

Kleinode sind zurückgekehrt

Glanzstücke dieser Sonderschau waren drei gemalte Glasbilder,
unterschiedlich große Fensterfragmente aus der Pfarrkirche
Ebersweier. 1964 wurden die bleigefassten und teilweise bemalten
Fenster ausgebaut. Einige Teilstücke ruhten rund 50 Jahre
auf einem Dachboden und kehrten 2015 nach Ebersweier zurück
. Neben der Freude über die Rückkehr dieser Kostbarkeiten
löste der Anblick der Glasbilder bei etlichen Besuchern
Wehmut aus. Viele ältere Mitbürger bedauern noch heute den
Umbau ihrer Pfarrkirche vor rund 50 Jahren und die damit
verbundene „Teilausräumung" der Kirche. Nachvollziehbar
werden diese Reaktionen durch Kenntnis der Geschichte des
Kirchenbaus, der Ausstattung der Pfarrkirche verbunden mit
dem Geschehen der 1960er Jahre.

Geschichte des Kirchenbaus in Ebersweier

Die Pfarrkirche Heilig Kreuz Ebersweier erhebt sich malerisch
auf einer kleinen Anhöhe über die Häuser von Ebersweier.
Weithin sichtbar prägt sie neben dem historischen Pfarrhaus
das Ortsbild. Als schlichte Landkirche im klassizistischen Stil6
wurde sie 1827 erbaut und in den Jahren 1964 bis 1968 erweitert
.

Der Kirchenneubau in Ebersweier in den 1820er Jahren ersetzte
eine kleine Vorgängerkirche, von der im Pfarrarchiv vermerkt
ist: „[...] es sei das alte Kirchlein ein Heidentempel gewesen
, Heiden hätten das Gebäude hergestellt/'7 Der Chronist
hielt diese Aussage anscheinend für beachtenswert, obwohl sie
nur auf mündlicher Überlieferung beruhte. Die Entstehung
dieses Gebäudes liegt weitgehend im Dunkeln. 1824 wurde die
Vorgängerkirche bruchstückhaft dokumentiert und in dem
„Riss" für die neue Kirche auch zeichnerisch dargestellt.

Die Ebersweierer Kirche war keine Chorturmkirche

Den Plan für die neue Kirche in Ebersweier fertigte der damalige
großherzogliche Bauinspektor in Offenburg Hans Voß.8 Als
Sohn des berühmten Dichters und Philologen Johann Heinrich
Voß und dessen Ehefrau Ernestine, geb. Boie 1783 geboren, studierte
Hans Voß von 1804 bis 1807 Architektur an der Bauschule
in Karlsruhe bei Friedrich Weinbrenner. Nach kurzer
Lehrtätigkeit trat er 1814 in die Bauverwaltung ein. Er wurde
1820 Bauinspektor in Offenburg und 1832 Bezirksbaumeister in
Freiburg. Hans Voß plante viele Kirchen in der Ortenau und im


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