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276 Mar§ot Hauth
Abb. 2 a: Plan von Hans Voß zum Kirchenneubau
1824/1826, „Kirchenbauplatz zu Ebers
weier" © GLA 422/1571
Auszug aus der Legende:
a) Je[t]zige Kirche [Vorgängerkirche, Bestand
1824]
b) Kirchturm
c) Neue Kirche
d) Kirchhof
e) Beinhaus
f) Eingang zur Kirche vom Dorf
Kirche während des Gottesdienstes in
einem Betstuhl knien oder sitzen zu können
. [...] Wie Heringe zusammengepfercht
steht die Pfarrgemeinde gewöhnlich
in dem nur 18 Schuh hohen [rd. 5,90
m] Kirchenraum und ist des Öfteren dem
Verschmachten nahe. [...] Das Heraustreten
aus der Kirche [...] mit allen sich
hieraus ergehenden Unordnungen kann
unter diesen Umständen nicht verhindert
oder behoben werden. Wie sehr bei diesen
benannten Dingen die anständige
Feierlichkeit des Gottesdienstes gehemmt,
die Andacht und Erbauung der betenden
Gemeinde verringert und gestört werden
müsse, lässt sich leicht erachten."18
Abb. 2 b: Die Original-Legende zum Plan für
den Kirchenneubau 1824/1826 mit der Unterschrift
von Hans Vofs. © GLA 422/1571
Das Gebäude befand sich zudem in
einem desolaten Zustand, die Kirche galt
als einsturzgefährdet. Bereits im Jahr
1819 war ein Neubau der Kirche erwogen
worden. Maurermeister Hacker19 fertigte
einen Plan20 und berechnete die voraussichtlichen
Kosten. Die Gemeinde war
jedoch zum damaligen Zeitpunkt hoch
verschuldet, eine Kriegsschuldenlast von
4000 Gulden musste abgetragen werden.
Die Bürger beschlossen, den Kirchenbau
zu verschieben. 1823 hatten sich die finanziellen
Verhältnisse der Gemeinde
Ebersweier wieder gebessert. Die Kriegsschulden
waren zum Teil bezahlt, teilweise
erlassen worden. Außerdem hatte
die Verteilung eines „Gemeinde-Wald-
bodens" an die Bürgerschaft eine Einnahme
in die Gemeindekasse von etwa
2000 Gulden erbracht.21
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